Madara

Atemberaubende Felsentreppe vom einzigen frühmittelalterlichen Monumentalrelief Europas zur thrakisch-römischen Bergfestung.

Ostbalkan, Shumen, Bulgarien. Aufstieg 300 Hm.

P archäologischer Komplex Madara - Reiterrelief - Höhlen (Nymphenheiligtum und Felskapelle) - Panoramaallee - römische Tempel und Steinkultstätte - Felsentreppe - Madara-Festung.

Übersichtdas Schönste an der nordostbulgarischen Stadt Shumen ist vielleicht sein südlicher Vorort Divdyadovo mit seiner „Adrenalin-Marschruta“ und dem netten Klettergartendas 15 km östlich der Stadt gelegene Madara hält hingegen eine ganze Reihe von Überraschungen bereit 

Um die knapp 100.000 Einwohner zählende Stadt Shumen am nordöstlichen Rand des Balkangebirges kann man trotz seines weithin sichtbaren bombastischen Betonwahrzeichens - dem Denkmal der Gründer des Bulgarischen Staats - einen weiten Bogen machen. Unbedingt einen Besuch abstatten sollte man dafür dem kleinen Ort Madara 15 km östlich der Stadt. In den Basisbereich einer fast 200 m hohen Kalksteinwand wurde vor 1300 Jahren ein 20 m hohes Reiterrelief gemeißelt - vermutlich der Herrscher Han Tervel, der mit seinem Speer einen Löwen tötet, gefolgt von einem Hund. Im Gegensatz zum sozialistischen Monumentalbau von 1980 in der benachbarten Stadt, schaffte es der schlichte Reiter vom Anfang des 8. Jahrhunderts locker ins UNESCO-Weltkulturerbe. Den ambitionierten Wanderer locken zudem die 400 teils sehr hohen Stufen durch die lotrechte Wand zu den restaurierten Ruinen der nochmals 400 Jahre älteren Römerfestung auf dem aussichtsreichen Plateau. Die Treppenfluchten dort hinauf erinnern an die Mayapyramiden auf Yucatan, so mancher Begeher wird sich ob der Steilheit auf einem Klettersteig wähnen.

über den Wiesen mit Resten antiker Kultstätten und Tempel erhebt sich eine ca. 200 m hohe Kalksteinwandam Fuß des zentralen Wandteils entstand vor 1300 Jahren ...... das in Europa einzigartige Felsrelief des 20 m hohen Madara-Reitersein paar hundert Meter weiter westlich liegen am Wandfuß eine Reihe von Höhlen - ...... sie dienten zu allen Epochen als Zuflucht und Kultstättenhier etwa die Felskapelle des Heiligen Panteleymon aus dem 12. Jhüber die Promenade erreicht man in der anderen Richtung ...... die schon oben erwähnten römischen Tempelreste ...... und einen ebenfalls in römischer Zeit ummauerten Kultstein, der noch heute als bedeutender Kraftplatz giltden „alpinistischen Höhepunkt “ von Madara bilden allerdings die knapp 400 Felsstufen hinauf auf die Hochflächeüber die eingebaute Wendeltreppe ...... gewinnen wir schnell an Höhevom Plateaurand erreicht man mit wenigen Schritten ...... die restaurierten Überreste einer römischen Festung aus dem 4. Jahrhundert, ...... welche über einer weit älteren thrakischen Siedlung errichtet wurde
(04.2016)

Allgemeine Reise-Infos sowie Links zu weiteren Touren in Bulgarien findet ihr zu Beginn bzw. am Ende der Küstenwanderungen zwischen Kap Kaliakra und Kap Shabla am Schwarzen Meer.

Literatur: Böcker/Palahutev: Reise-Handbuch Bulgarien. Ostfildern: DuMont 2011.
Sommerbauer: Bulgarien. Ostfildern: DuMont 2015.
Schetar-Köhte/Köhte: Bulgarische Schwarzmeerküste. München: ADAC-Verlag 2011.
Schetar-Köhte/Köhte: Bulgarien. Handbuch für individuelles Entdecken. Bielefeld: Reise Know-How Verlag, 2013.
Bousfield/Willis: Bulgaria. London, New York, Melbourne, München, Delhi: Dorling Kindersley, 2014.

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