Berchtesgadener Hochthron, 1972 m. Westl. S-Wand „Anfängerfreuden“, 5-

Sonniges Vergnügen für kurze Tage.

Berchtesgadener Alpen, Untersberg, Markt Schellenberg, Bayern. Zustieg 900 Hm + 7 Seillängen (250 Hm) + 100 Hm zum Gipfel.

Hinterettenberg, 5km sw. Markt Schellenberg – Scheibenkaser – „Anfängerfreuden“ – Stöhrhaus – Gipfel – Stöhrhaus – Mittagsloch-Klettersteig – Scheibenkaser – P.

ÜbersichtKartedie Route mit dem Abstieg durchs Mittagsloch

Im Vergleich zur Kletterlänge ist der Zustieg hinauf zum westlichen Teil der Südwand – vorbei an den legendären Routen von Barth und Hinterstoißer/Kurz – zugegebenermaßen ziemlich langwierig. Trotzdem genießen wir ihn heute besonders. Ohnehin bereits auf Schnee eingestellt, tanzen uns die Berchtesgadener Schitourenzuckerl vom Göll über die Reib‘n und den Watzmann bis zur Hochalm verführerisch vor der Nase herum. Dann sehen wir am Wanderweg das kleine Aluschildchen, welches zum gepunkteten Zustieg der „Anfängerfreuden“ weist. Oben am Einstiegsbohrhaken noch ein selbst gefertigtes Schild, vorbildliche Absicherung, alles liebevoll gemacht. Den Ausgleich für die etwas fragwürdige Homogenität - etliche Abschnitte kann man getrost seilfrei gehen - bilden viele wirklich anregende Passagen. Die Schlüsselstelle (5. SL) mit ihrem knappen Dreifinger-Zapferl grinst ob ihrer Bewertung (5-) sogar reichlich hämisch auf den Vorsteiger herab.

Erich auf der breiten Plattenrampe, 7. SLUlli am Ausstieg; links oben der Berchtesgadener Hochthron mit der beeindruckend steilen zentralen Südwand, rechts unter der Wolkenbank Dachstein und Bischofsmützen

Der Gang am Plateaurand zum Gipfelkreuz und der kurzweilige Abstieg über den Mittagsloch-Klettersteig geben diesem beschaulichen Spätherbsttag dann noch den letzten Schliff. Wir haben uns jedenfalls gefreut, auf so angenehme Art noch ein Stück Sommer zwischen die Finger zu kriegen.

Gipfelkreuz gegen SOUlli verschwindet im Mittagsloch nur wenige Meter unterhalb des Stöhrhausesimmer tiefer gehts hinab in die Unterwelt, eine Taschenlampe braucht man aber nichtdas Mittagsloch sollte man nur bei trockenen Verhältnissen begehenBlick durchs Höhlenportal, im Hintergrund das Tennengebirgedas Mittagsloch von S
(09.11.2008)

Literatur: Jentzsch-Rabl: Genussklettern Österreich Mitte. Bad Häring: Alpinverlag 2008.

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