Schwarzach- und Unterpeischlacher Klamm, ca. 850 m, 5- bis 9
Klettern am Talboden zwischen Venediger- und Schobergruppe.
Iseltal, Huben, Osttirol. Geringer Zustieg + 3-5 SL mit bis zu 100 Hm.
Schwarzachklamm: P hinterm Kraftwerk (700 m südl. von Huben vor der Brücke rechts ab) – Steig an der Geröllsperre rechts vorbei und auf die Kiesbänke, danach wieder Steig bis unter die Wand.
Unterpeischlacher Klamm: P Einfahrt Unterpeischlach, 1,5 km sö. von Huben – rechte (unbefestigte) Straße – Hängebrücke über den Kalser Bach und rechts hinunter zum Ufer, von dort knapp 5 min. bis unter die höchste Wandformation.
Die zwei kleinen Klettergebiete wurden vom Führerautor Vittorio Messini (s. Literatur) 2015 bzw. 2018 erschlossen, liegen praktisch überm Talboden und sind jeweils in zehnminütigem Fußmarsch zu erreichen. An der südseitigen Gneiswand nahe dem Zusammenfluss von Schwarzach und Isel kann man praktisch das ganze Jahr hindurch klettern. Die beiden 3-Seillängen-Routen – Schwarzpfeiler, 5- (4 A0) und Rotpfeiler, 6- (5- A0) - sind gut eingerichtet und bieten jede Menge nette Kletterstellen. Allerdings hat man schon an den Einstiegen das etwas flaue Gefühl, sich in potenzielles Felssturzgelände zu wagen. Besonders an den Flachstellen liegt viel loses Zeug herum, deswegen sind sauberes Steigen und erhöhte Vorsicht beim Abseilen geboten. Trotz relativ geringer Schwierigkeit und Höhe würden wir hier nicht mit Kindern herumturnen.
Ein ganz anderes Bild in der nur eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernten Unterpeischlacher Klamm: eine nordseitige, sehr steile 100-Meter Wand aus Quarzit und Glimmerschiefer direkt über dem Kalser Bach. Gib den Affen Zucker zeigt Schwierigkeiten bis gegen 9 und Felsqualität in allen Güteklassen; besonders spektakulär die fünfte und letzte Seillänge.
Literatur: Messini: Osttirol. Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige. Mailand: Edizioni Versante Sud 2018.