Kálymnos
Kletterinsel in der Ägäis.
Südliche Sporaden, Ägäis, Griechenland.
Flug nach Kos (ca. 350 €) - Taxi zum Hafen Mastichári (16 €) - halbstündige Bootsfahrt nach Kálymnos (6 €). In der Inselhauptstadt Pothía angekommen, mietet man sich am besten einen Motorroller (Scooter, 10 € pro Tag) und kann direkt in sein Studio düsen; für eine durchschnittliche Unterkunft kann man mit ca. 80 € pro Person und Woche rechnen.
Seit etwa 10 Jahren gilt Kálymnos zusammen mit seiner kleineren Nachbarinsel Télendos weltweit als eine der wichtigsten Kletterdestinationen. Erschließer aus aller Herren Länder haben bis heute in 70 Sektoren um die 2000 Routen mit bis zu 11 SL eingerichtet, der unverzichtbare Kletterführer hat bereits 5 Neuauflagen gesehen, und dabei wird es mit Sicherheit nicht bleiben.
Das „Kletterzentrum“ der Insel ist auf der Westseite zu finden, wo die Orte Myrtiés, Masoúri und Arméeos zusammengewachsen sind. Oberhalb dieser Siedlungen ballen sich auch die Sektoren, es kann schon vorkommen, dass man sich hier im September und Oktober für so manche begehrte Route anstellen muss. Andererseits ist Kálymnos trotz alledem relativ ursprünglich geblieben, es gibt genügend abgelegenere Gebiete, die man oft für sich allein hat, insbesondere im O und N der Insel.
Der Westen.
Oberhalb der Westküste, gegenüber der Insel Télendos, gehen die einzelnen Sektoren beinahe nahtlos ineinander über. Oft braucht man von seinem Studio nur 15 min bergan zu steigen und man ist an Ort und Stelle. Überall toller Fels, oftmals fantastische Sinterbildungen, ganz zu schweigen von den Ausblicken aufs Meer und die Inseln. Als Highlight gilt die Grande Grotta, man findet aber auch verschwiegenere Winkel und sogar einen Klettersteig mit optionaler freier 35-m-Abseilstelle zum Drüberstreuen.
Télendos.
Mit dem Boot von Myrtiés in 10min erreichbar (täglich 7:00 bis 24:00 Uhr halbstündlich, 2 €). Eine Insel ohne Autos, dafür mit einem weiteren Dutzend Klettergebieten, darunter die „Bigwalls“ von Kálymnos mit bis zu 11 SL. Wie schon auf der Hauptinsel kann man auch hier entlegenere Sektoren für wenig Geld per Boot ansteuern; so haben wir für die Weiterfahrt zum Sektor Irox an der Nordseite auf dem Fährboot von Myrtiés zu viert 12 € berappt, zu Fuß ist man dorthin eine Stunde unterwegs. Neben den vielfältigsten Klettermöglichkeiten finden sich auf der Insel schöne Strände und gute Lokale entlang der Hafenzeile.
Der Osten.
Mannigfache Optionen, von Deep Water Soloing und langen Quergängen knapp über der Wasserlinie im pittoresken Rínafjord bis hin zu den höchstgelegenen und aussichtsreichsten Sektoren der Insel.
Der Norden.
Eine weitere Perlenkette von Sektoren hoch über dem Meer, ähnlich dem Masoúri-Komplex, nur viel einsamer. Die nördlichste Ortschaft Emporiós ist bekannt für gutes Essen. Jenseits des Stavrospasses finden wir die abgelegensten Klettergebiete der gesamten Insel, zwischen Palionisos- und Sikatibucht treffen wir immer wieder auf Neuland, das unter die Haut geht.
Die attraktiven Berge im Inselinneren und die zahlreichen, tief eingeschnittenen Buchten mit kristallklarem Wasser machen Kálymnos auch für Wanderer und Taucher interessant. Begleitet uns auf den zweithöchsten Inselberg Koukoula und zu den schönsten Buchten der Insel.
Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Griechenland im nature-classic-Bericht zum Olýmp.
(17.09.2012)
Literatur:Theodoropoulos: Kalymnos Rock Climbing Guidebook. www.terrainmaps.gr
www.climbkalymnos.com stellt u. a. ein Touren-Update zur Verfügung
2 Karten im Maßstab 1:25.000 und 1:30.000, vor Ort überall erhältlich