Goisele, 2433 m
Tourenabfahrt aus dem Zettersfelder Liftgebiet.
Schobergruppe, Debanttal, Nussdorf bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 1300 Hm.
P kurz hinter der Debantsäge auf etwa 1180 m, knapp 10 km nö. von Lienz - Forststraße in Richtung Pfeifer-/Roderhof - Schlossherrenalm - Naturfreundehütte - SO-Kamm Steinermandl - Ü Schoberköpfl - Ü Goisele (- event. Schleinitz) - Ostabfahrt Seewiesenalm - Kuchelmairalm (Patriasdorfer Alm) - Forststraße („Hochstubenweg“) ca. 400 m gegen Süden - Lawinengang („Patriasdorfer Lahner“) zum Debantbach - über dem Westufer gut 300 m Luftlinie talaus und über den Steg auf die Straße hinüber - P.
Das bekannte Alpinschigebiet am Zettersfeld hoch über dem Lienzer Talboden sinkt gegen Osten hin als weitläufiges, attraktives Tourengelände ins tief eingeschnittene Debanttal ab. Variantenfahrer und Tourengeher, die es auf die fast 3000 m hohe Schleinitz abgesehen haben oder nur einfach einmal faul sein möchten, gondeln bis auf knapp 2300 m hinauf und gleiten ohne viel Aufwand hinüber zu den perfekten Hängen oberhalb der Seewiesenalm. Wir starten praktisch am Südostfuß des Zettersfeldes im Debanttal und ersparen uns auf diese Weise die Organisation einer Rückholung.
Bald nach dem Abmarsch walddurchsetztes Almgelände, schon hier unten schöne Blicke auf Schober-, Goldberg- und Kreuzeckgruppe sowie Lienzer Dolomiten; von der Naturfreundehütte wehen uns leckere Düfte entgegen, die Pisten sind nicht mehr weit. Oben am Kamm wandern wir in bunter Gesellschaft hinüber zur Neualplschneid. Von deren kleinen Gipfelzacken, die es als Draufgabe fast geschenkt dazugibt, ist das viel besuchte Goiselemandl der höchste. Gipfelpanorama vom Goisele und den Sattelköpfen in unserem Klettersteig-Bericht Schleinitz-Überschreitung.
Wer mit Schi auf die Schleinitz steigt, der freut sich auf die großartige 1500-Hm-Abfahrt über Neualplseen und Nussdorfer Alm ins Debanttal.
Sollten die Hänge oberhalb des Almengürtels einmal windgepresst sein, hat man ab Waldgrenze immer noch die Chance auf tollen Pulver. Achtung auf die Orientierung, falls man keine Vorgängerspuren findet - je weiter man abfährt, desto abenteuerlicher das Waldgelände. Die letzten 200 Hm überwindet man am besten über den hindernislosen Lawinenstrich des „Patriasdorfer Lahner“ - und steht dann relativ ratlos vor dem mächtigen Debantbach. Der Ziehweg in der A-Map existiert nicht mehr bis hierher - vielleicht mit ein Grund, warum von den Massen am Gipfel heute kein einziger unserer Linie folgen wollte. Scheut man sich vor dem winterlichen Dschungelkampf hinunter zum Fischersteg nahe dem P. 1331, über rauschenden Wassern und mit den Schi am Rücken, quert man besser - weiter, aber bequemer - am Hochstubenweg unterhalb der Kuchelmairalm, um ins Debanttal zurück zu kommen.
Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 3. Tristach: Bookz 2013.
Schall: Genuss-Schitourenatlas Österreich Süd. Wien: Schall; s. Schleinitz.