Deferegger Pfannhorn, 2820 m - Rote Wand, 2818 m

Gipfelreigen überm Staller Sattel.

Villgratner Berge, Staller Sattel, Sankt Jakob in Defereggen in Osttirol oder Antholz in Südtirol. Aufstieg 1600 Hm auf der Gratstrecke ab Gsieser Törl (10 km Luftlinie) + Zustiege (knapp 1000 Hm von der Straße nö. des Staller Sattels aufs Pfannhorn, aufs Gsieser Törl von Mariahilf oder St. Martin im Gsieser Tal je 800 Hm).

Gsieser Törl – Deferegger Pfannhorn – Ü Kärlskopf – Feldscharte – Außerrodelgunggen – Innerrodelgungge – Halsscharte – Hinterbergkofel – Kaserspitz – Edelweißknopf – Rötelspitze – Auksterspitz – Regelspitze – Hexenscharte (Regelscharte) – Hexenschartenkopf – Rote Wand SO- und Hauptgipfel. Zwei Abstiegsmöglichkeiten zum Staller Sattel (Österreich) oder nach Süden ins Karbachtal/Gsieser Tal (Italien).

Übersichtdie sechste Etappe der Ost-West-Gesamtüberschreitung des Hauptkamms der Villgratner BergeKartePanorama mit allen benannten Gipfeln auf der Tourdrei Ansichten des Gratverlaufs: hier von Norden (Seespitze, Panargenkamm), die Rote Wand liegt noch rechts außerhalb des Bildesvon Osten (Hochkreuzspitze) der erste Teil des Gratzuges ...... und die Fortsetzung übers Gsieser Tal hinweg nach Westen

Im Anschluss an den langen Gratbogen von der Wangeslenke zum Gsieser Törl folgt jetzt das vorletzte Teilstück unserer Gesamtüberschreitung der Villgratner Berge über alle Gipfel zwischen Lienzer Hochstein und dem bereits tief in Südtirol gelegenen Lutterkopf. Diese großartige sechste Gratstrecke über 15 Gipfel beschert ständige Prachtblicke auf die Hohen Tauern, die Rieserfernergruppe und die Dolomiten. Ab dem Hinterbergkofel verlassen wir die Grenzlinie und haben am Rest des Villgratner Hauptkamms endgültig beide Füße auf italienischem Staatsgebiet. Schärfere Gratschneiden wechseln sich ab mit blockigem Gelände und wundervollen Wiesenkämmen, die zum Biwakieren einladen. Die Firste werden in trockenem Zustand technisch nie wirklich schwierig, Stellen über dem 1. Grad können meist auf Schafsteigen, die manchmal dann doch etwas exponiert sind, umgangen werden. Außerdem kann man die Tour an mehreren Stellen abbrechen oder in kleinere Runden aufteilen, logistische Kreativität ist gefragt und verhilft zu außergewöhnlichen Erlebnissen.
Jetzt bleibt uns nur noch die letzte Etappe bis ans andere Ende des Gebirges: Höllensteinspitze - Lutterkopf.

das Gsieser Törl ist aus Süd und Nord auf markierten Steigen erreichbar, der Normalweg aufs Deferegger Pfannhorn führt hier durch die Ostflankedas Pfannhorn ist ein beliebter Aussichtsberg, ...... wir gönnen uns jedoch nur den Rückblick gegen Südost auf die letzte Etappe der Gesamtüberschreitung von der Roten Spitze übers Hochkreuz (fürs Gipfelpanorama s. die kleine Runde Deferegger Pfannhorn-Kärlskopf im Archiv)der Übergang zum Kärlskopf ist kurz und harmlos; wundert euch nicht über abweichende Gipfelnamen und -höhen, von hier weg bis zum Westende der Villgratner sind sich die Kartenwerke nicht einig, wir halten uns im Großen und Ganzen an den Poleschinski-Führer (s. Literatur)der Gratübergang von Nordwesten (Almerhorn); der Abstieg in die Feldscharte (ganz rechts) ...... erfordert erstmals leichte Kletterei, manchmal trifft man noch auf Reste alter MarkierungenFeldscharte (auch von Norden aus dem Zinsental erreichbar) gegen Nordwest über den Staller Sattel auf die Rieserfernergruppegemütlicher Aufstieg mit Dolomitenblick zur Nördlichen AußerrodelgunggeRückblick zum Kärlskopfüberm Zinsental der Hochgall, die Pyramide links ist die Innerrodelgunggeder beschauliche Gang über die Außerrodelgunggen ...... ist nur von ein paar felsigen Gratstücken durchsetzt, ...... auf denen gern die Hände zugreifen; bald nehmen wir uns den eleganten Spitz in Bildmitte vor, ...... die besagte Innerrodelgungge mit prominentem Hintergrund (Hoch- und Wildgall)den Steilaufschwung am SO-Grat kann man etwas leichter links umgehendie Innerrodelgungge wird fast häufiger im Winter bestiegen (s. Archiv Schitouren, ...... wo wir den Aufstieg durchs Zinsental nehmen)Blick übers Gsieser Tal auf die Dolomitenjetzt geht's 180 Hm hinunter in die ...... Halsscharte (markierte Abstiege nach beiden Seiten) und über Blockgelände knapp rechts des Nordgrats auf den Hinterbergkofelwir befinden uns ziemlich genau überm Staller Sattelvom Hinterbergkofel erstmals uneingeschränkter Blick zum Etappenziel, der Roten Wand genau in Bildmitte, die wir in weitem Bogen über links ansteuern (beide Gipfel auch im Archiv Schitouren)Rückblick bis zum Pfannhorn, mehr als die Hälfte der Wegstrecke liegt noch vor unswieder ein Blick aufs unwiderstehliche Paar Hochgall-Wildgallvor uns der nächste Gipfel, der Kaserspitz; die Grataufbauten über Ullis Kopf kann man vorteilhaft ohne Höhenverlust knapp rechts umgehennoch ein Blick ins nebelverhangene Gsieser Tal (Pidigalm), ...... und schon stehen wir dank einem passablen Schafsteig drüben auf der schönen Grasterrasse vor dem Kaserspitzdie grasige südseitige Gratflanke wird steiler (nicht bei Nässe gehen!); wir passieren ein paar Scharten ...... und erreichen so den Gipfelbereich des Kaserspitz; die braune Schulter links der HinterbergkofelKaserspitz gegen Südwest; ganz rechts Rote Wandes folgt wieder ein gemütlicher Abschnitt; Edelweißknopf gegen Südenam Übergang Rötelspitze - Auksterspitzzwischen Auksterspitz und Regelspitze muss man vor den Scharten manchmal links in die besonnten Flanken absteigen; kaum Höhenverlust, aber ein paar etwas ausgesetzte Gamsbänder im SteilgrasErich auf der Regelspitze (Monte Regola; seit dem Hinterbergkofel befinden wir uns auf italienischem Staatsgebiet); dahinter Rieserferner und PanargenkammRückblick zum KaserspitzTiefblick aufs weitläufige Becken der Staller Alm, welches wir im Abstieg durchschreiten werden; links Hexenscharte und der Grat zur Roten Wandim Südwesten der Auslauf der Villgratner Berge, die letzte Etappe der Gesamtüberschreitung vom Lienzer Hochstein bis zum Lutterkopf oberhalb von Welsberg an der Rienz; der dominante Gipfel rechts der Mitte ist der AmperspitzBlick ins Gsieser Tal, von wo aus wir die letzte Etappe in Angriff nehmen werden; den Abstieg von der Regelspitze nehmen wir über den Westgrat; der bessere Schafsteig verläuft knapp unterhalb der Schneide auf der Südseiteauch von der Hexenscharte Abstiege nach beiden Seiten auf markierten Wegen; wir marschieren weiter am Grat ...... auf den Hexenschartenkopfvon hier ein letztes Mal gut 50 Hm hinunter, wir umgehen den klotzigen Felsturm rechts auf Blockgelände (ähnlich wie beim Hinterbergkofel) und steigen dahinter endgültig auf den Kamm mit den beiden Vorgipfeln der Roten Wandvon der Kammhöhe sehen wir wieder zum Amperspitz hinüberdie Regelspitze bereits wieder in weiter Fernedas Finale dieser vorletzten Etappe, ...... entspanntes Auslaufen am wunderschönen Gratrücken ...... auf den SO-Gipfel der Roten Wandwestlich der Roten Wand beginnt der letzte Abschnitt des langen Weges über die Villgratner Berge, auf dem wir ab Lienz um die 75 benannte Gipfel überschreitendas Kreuz ist nicht mehr weitam Gipfel die ersten Menschen, denen wir heute begegnender Abstieg parallel zum Ostgrat ...... auf die weiten Flächen der Staller Alm, gekrönt von der vor Kurzem überschrittenen RegelspitzeRückblick auf die flache Hexenscharte und die Rote Wand (ganz hinten rechts); die weite, seengeschmückte Almlandschaft ...... endet abrupt vor der wilden Schlucht des Ackstalbachs; das folgende Bild fällt aus dem Rahmen, zeigt aber endlich einmal ...... den Hochgall ohne Wolken (vom Almerhorn, s. Archiv)am nächsten grünen Kamm überqueren wir wieder die Staatsgrenze ...... und erreichen alsbald den Obersee am Staller Sattel
(09.08.2024)

Literatur: Poleschinski: Villgratner Berge - Deferegger Alpen. Gebietsführer für Bergsteiger, Kletterer und Wanderer. Bad Ischl: Poleschinski 2016, ISBN 978-3-200-04464-7.

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