Zeller Staritzen - Überschreitung
Wintermärchen im äußersten Nordosten der Steiermark.
Hochschwab, Wegscheid bei Mariazell, Steiermark. Aufstieg 1200 Hm.
P Ramertal, knapp 2 km sw. der Kirche Wegscheid, ca. 15 km südl. von Mariazell - Forststraße Steinschale - Pretalsattel - SO-Flanke Betbühel - Halterhütte Vordere Staritzen - Kuhalm - Gredlhöhe - Ochsenbühel - Zinken, 1619 m - Ochsenbühel - Elendgraben - Forststraße Kastenriegel - Ramertal.
Im Zuge unserer eigenwilligen Alpenüberquerung von Rekawinkel nach Lienz haben wir die ersten vierzig Gipfel von Wienerwald und Türnitzer Alpen überschritten und bewegen uns nun auf einen hochalpinen Publikumsmagneten zu: dem Hochschwab. Zwischen Mariazell und der Aflenzer Staritzen, dem Ostausläufer dieses riesigen Karstplateaus, setzt sich hoch über dem oberen Salzatal allerdings noch ein weitgehend unbekanntes Juwel in Szene - die Zeller Staritzen. Das etwa fünf mal zehn Kilometer messende flache Dach dieses allseits steil abbrechenden Plateaus ist einerseits dicht bewaldet, weist aber auch weitläufige, zusammenhängende Almflächen auf. Wie schon bei den vorangegangenen Transversalen handelt es sich auch hier um keine Schitour im üblichen Sinn. Die Wegstrecke misst weit über 20 km, die Orientierung ist teilweise nicht einfach, die Abfahrt ist nett, aber nicht überwältigend. Laut Gipfelbuch am etwas abseits gelegenen Zinken, der höchsten Erhebung der Zeller Staritzen, erhält der Berg im Schnitt einen Besuch pro Monat. Trotzdem finden wir die meditative Hochflächenwanderung mit tollen Ausblicken nach allen Seiten, besonders natürlich auf die beeindruckend nahen Hochschwab-Nordabstürze, sehr lohnend.
Hartgesottene Puristen, welche auch die paar Talkilometer zwischen der weltberühmten Basilika und unserem natürlichen Riesenaltar auf Schusters Rappen zurücklegen wollen, finden links und rechts der Salza ruhigere Alternativen zur Bundesstraße: östlich von Rasing über die Salzabrücke und rund um den Traunkogel, westlich über den Sigmundsberg mit seinem Jufa-Hotel als erholsame Zwischenstation - Ulli arbeitet dort öfter mit Jugendlichen bei erlebnispädagogischen Projekten. Bequemer geht's ab Bushaltestelle Brunngraben, 2,5 km südwestl. von Gusswerk (Vorsicht: Busse ab Mariazell leider nur zu Mittag, daher für Tourengeher uninteressant), am praktischsten als Rundtour vom oben im Steckbrief angeführten Parkplatz im Ramertal bei Wegscheid.
Die Folgeetappe über den Hochschwab nach Eisenerz konnten wir leider aufgrund unserer großen Balkanrundreise und Schneemangels wegen oftmaliger Stürme im darauffolgenden Winter erst zwei Jahre später angehen, wartet jetzt aber mit fünf Dutzend Bilder bei Traumwetter auf euch.