Hochschwab - Gesamtüberschreitung
Vom Seeberg nach Eisenerz.
Mariazell, Aflenz, Eisenerz, Steiermark. Luftlinie ca. 40 km. Aufstiege insgesamt ca. 2300 Hm, beliebig steigerbar durch zahlreiche umliegende Gipfel.
1. Tag: Seeberg Passhöhe (Bus von Bruck an der Mur) - SO-Kamm „durch die Kastellen“ auf die Seeleiten - Ü Staritzen Mittelgipfel (mehrere Varianten, bei unsicheren Verhältnissen vom Brandhof über den Mischenriegel oder von Gollrad durchs Bachbauertal; bei der Gesamtüberschreitung ab Mariazell/Zeller Staritzen über den Kastenriegel) - Ü Mieserkogel - Krautgartenkogel - Niedere Scharte - Böse Mauer Mittelkuppe - Severinkogel - Ringkarwand - Hutkogel - Ochsenreichkar - Weihbrunnkesselscharte - Eismauer - Schiestlhaus (gemütlicher Winterraum). 15 km, 1400 Hm.
2. Tag: Kleiner Schwab - Hochschwab - Fleischerbiwak - G'hacktkogel - Rauchtalsattel - Speikboden - Hundsböden - Hirschgrube - Baumstall - Häuseltrog - Häuselalm - Sackwiesenalm - Sackwiesensee - Sonnschienhütte - Androthalm - Kulmalm - Neuwaldalm - Neuwaldeggsattel - Griesmauerplan - Gsollhütte - B115 Gsollkehre (Bus nach Leoben, Bahn nach Bruck) - Eisenerz. 25 km, 900 Hm.
Nachdem wir unsere ausgedehnte Schitour vom Wienerwald nach Osttirol zuletzt bis über den nordöstlichsten Ausläufer des Hochschwab - die Zeller Staritzen - vorangetrieben haben, setzen wir nun mit der Überschreitung des weitläufigen Hauptmassivs fort. Dieses „steirische Urgebirg“ braucht sich hinter dem Toten Gebirge, dem größten Plateau der Alpen, nicht wirklich zu verstecken. Eine großzügige Spur von Horizont zu Horizont mit stets wechselnden, teilweise sogar spektakulären Landschaftseindrücken (zu Beginn eindrucksvolle Tiefblicke von der Aflenzer Staritzen ins Seetal und in die Ringe, umfassende Fernsicht vom hohen Zentralplateau, zuletzt immer noch markante Felsgestalten über dem sanfteren westlichen Abschnitt), schitechnisch nicht allzu schwierig (nur ganz wenige Passagen II), aber herausfordernd in Bezug auf Wegfindung und Kondition. Die schnellen Wetterumschwünge mit Nebel und furiosen Stürmen sind am Schwab gefürchtet, auch bei guter Sicht kann die Orientierung besonders im tiefer gelegenen, kupierten und bewaldeten Westteil problematisch werden, da die Stangenmarkierungen hier stellenweise ziemlich dünn gesät sind. Pause macht das Abenteuer nur im behaglichen Winterraum des Schiestlhauses. Im ersten hochalpinen Passivhaus taut man auch bei strengen Außentemperaturen durch den solaren Gewinn beim Wärmeeintrag über das große Panoramafenster schnell auf und hat zudem bei sternklarem Himmel die ganze Nacht über den unverbaubaren Blick auf den Hochschwabgipfel - bequem vom Matratzenlagen aus.
Die nächste Etappe führt uns über den Hauptkamm der Eisenerzer Alpen ins Ennstal.
Literatur: Horn: Skitouren im Hochschwab. Linz: Oberösterreichischer Landesverlag. Detaillierte Monographie über alle Möglichkeiten am Schwab, vergriffen.
Szépfalusi/Kriz: Skitouren Wiener Hausberge. Horn/Wien: Verlag Berger, Edition berg&karte 2011.