Archiv Klettern

Die Gipfel bzw. Klettergebiete sind alphabetisch aufgelistet, über die Suche kannst du deine Wünsche gezielt ansteuern. Leichte Klettereien bis zum 3. Schwierigkeitsgrad finden sich auch im Archiv Bergsteigen.

Sonnenfelsen auf der größten Mittelmeerinsel.

Fast 1200 km Küstenlinie umschließen ein schier unermessliches Felspotential, genügend Seillängen für viele, viele Kletterurlaube. Sizilien hat sich zu einem Topgebiet gemausert, allein im Südosteck der Insel warten 3 Dutzend Klettergebiete. Im Norden, etwa im Stadtgebiet von Palermo, können sich Kletterer wochenlang beschäftigen.
Die seit einigen Jahren meistgenannte Adresse ist allerdings San Vito lo Capo nahe dem Westende der Insel. Diese besonders ansprechende Ecke - landschaftlich eher schon nordafrikanisch denn europäisch anmutend - lässt sich von Mitteleuropa aus leichter erreichen als man denkt: schnell und günstig mit dem Flugzeug über Trapani oder Palermo, mit der Fähre ab Genua, Livorno oder Neapel, falls man das eigene Auto dabei haben möchte. Die Infrastruktur ist längst auf Kletterer, Wanderer und Biker ausgerichtet. Eine ideale Basis bietet das Vier-Sterne-Camp El Bahira. Die ersten Sektoren befinden sich eine Minute hinter dem Platz, an der Küste rauf und runter kann man sich autofrei für Wochen die Finger lang ziehen. Zu Füßen der pittoresken Felshörner Monte Monaco, Monte Passo del Lupo und Monte Còfano wetteifern um die 50 Sektoren um die Spitzenplätze in puncto Felsqualität und Ästhetik der teilweise wirklich überwältigenden Linien. Ein Vergleich mit Kalymnos & Co. braucht nicht gescheut zu werden, die alternativen Zusatzangebote der näheren Umgebung (Palermo, Erice, Trapani, Egadische Inseln, Segesta, Selinunt etc.) sind reichhaltiger als auf der Dodekanesinsel.
Großen Anteil am Entstehen dieses großartigen Gebietes hatte übrigens das oberösterreichische Lehrerehepaar Maria und Sepp Gstöttenmayr aus dem Unteren Ennstal, das sich vor Ort bald einen legendären Ruf erworben hat. Sepp hat in seiner Heimat und am Peloponnes Hunderte von Routen eröffnet. Über mehr als ein Dezennium verbrachten die beiden Kletterer alljährlich zwei Monate in San Vito, Sepp bohrte beinahe täglich mindestens eine neue Route ein, Maria kümmerte sich um die Zustiege.
Im November 2016 haben wir unsere Italienumrundung für eine Woche hier unterbrochen, in den Folgejahren sind wir immer wieder gekommen. Der Spätherbst ist übrigens eine gute Zeit für Kletterer: das Meer noch angenehm warm, am Platz lang nicht so turbulent wie in den Sommermonaten und die Kosten etwa für ein behagliches Mobilehome (max. 4 Personen) nur ein knappes Drittel (ca. 300 €/Woche, Stand 2021) vom Hochsaisonpreis, wunderschöne Sonnenuntergänge inklusive. Von Maria und Sepp erhielten wir persönliche Einführung in die benachbarten Sektoren und durften uns sogar etliche Zweitbegehungen ihrer brandneuen Touren holen. Auch sämtliche Bohrhaken in unseren eigenen Routen vom Toten Gebirge bis in den Zentraliran stammen übrigens aus Sepps Hand, die Festigkeit liegt weit über jener von industriell gefertigten Produkten.

Im Lauf der Jahre bewegen sich die Dinge – wie überall, und oft nicht zum Besseren. Besitzverhältnisse ändern sich, die lokale Administration ist, gelinde gesagt, keinesfalls perfekter als bei uns zu Hause, die ahnungslose Politik vor Ort erkennt nicht den ungeheuren Schatz, welchen einige wenige hochmotivierte Idealisten mit ungeheurem körperlichem Aufwand und privaten Mitteln geschaffen haben. Daniele Arena, der Mann der ersten Stunde, der seine Heimat im Osten Siziliens vor vielen Jahren verlassen hat, um sich aus gutem Grund in San Vito lo Capo anzusiedeln, war lange Zeit die treibende Kraft vor Ort. Sein Klettershop war die Anlaufstelle und Infozentrale, er selbst hatte all die unzähligen Routen im Blick und sanierte etwa lose Bolts oder Umlenker zeitnah. Mittlerweile hat er seine einst hilfreichen Waffen gestreckt und ist abgewandert, zurück in seine ursprüngliche Heimat (wo es natürlich auch jede Menge Felsen gibt). Auch die Handvoll weiterer Erschließer-Legenden war nicht mehr anzutreffen, die Belle Époque eines Kletterparadieses schien an einem Wendepunkt angelangt zu sein. Schleichend begannen manche Routen zuzuwachsen, Schraubmuttern lösen sich, manch hochwertiger Edelstahlumlenker sitzt nicht mehr ganz fest – und niemand ist da, um sich darum zu kümmern. Dafür lungern am Campeingang allzeit drei Männer in Security-Shirts herum, schwer beschäftigt mit dem Handy - weil es für sie am Platz eigentlich nie etwas zu tun gab und gibt.
Aber lasst Euch aufgrund dieser betrüblichen Randbemerkungen nicht abschrecken, für Gebietsneulinge ist der Niedergang noch nicht spürbar. Die Rezeptionisten sind nach wie vor freundlich, die Frühstückshörnchen frisch wie eh und je, die Pizzeria am Platz öffnet mittlerweile an jedem Tag der Woche, nicht nur mittwochs und samstags. Auch die Prominenz hat San Vito noch nicht vergessen: Im Herbst 2022 haben wir im relativ entlegenen Sektor Irenes Garden unseren Blind Climber Andy Holzer aus Osttirol mit Freunden getroffen.
Und im November 2024 plötzlich wieder ein Lichtblick: Die Gstöttenmayrs sind zurück - samt Bohrmaschine und Bolts: 10 neue Routen zwischen 5b und 6a+ innerhalb von 2 Wochen. Noch ist nichts verloren!

In unserer Bilderfolge streifen wir eingangs ein paar mittelitalienische Klettergärten - für jene, die auf dem Landweg anreisen. Am ausführlichsten werden natürlich San Vito lo Capo und die benachbarten Orte Macari, Castelluzzo und Custonaci/Scurati behandelt, die gleichfalls im ausführlichen Oelze-Röker-Führer beschrieben sind (s. Literatur).
Scopello im Südosten der Zingaro-Halbinsel, nicht weit von Castellammare del Golfo, liegt landschaftlich sehr reizvoll, die Zufahrt ist allerdings nicht asphaltiert und ruppig. 13 Routen 6a+ bis 7a+, etwas weitere Hakenabstände, Zustieg besonders im unteren Sektor oft extrem verwachsen. Beschreibung im Cappuccio-Gallo-Führer.
Stellvertretend für die fünf Dutzend weiteren sizilianischen Klettergebiete folgen zuletzt noch einige Aufnahmen von Rocca San Benedetto, Cava d'Ispica und Timpa Rossa/Rosolini nahe der Südküste.
Über die Suche („San Vito lo Capo“) bekommt ihr übrigens eine Auflistung aller möglichen Bergabenteuer zwischen Monte Monaco und Monte Còfano.

falls man sich auf dem Landweg nach Sizilien aufmacht - hier zur Einstimmung drei nette Klettergebiete: der Sektor Cava in Balze, hoch oben im Apennin halbwegs zwischen San Marino und Arezzo schöne Plattenkletterei in Balze: Ronja in Samanto 5ceingebettet in den Hügeln zwischen Lucca und Pisa liegt Vecchiano, einer der ältesten Klettergärten der Toskana mit an die 250 Routen; hier der Sektor links des mittelalterlichen WehrturmsErich in Muro nero 5c; an diesem klettergeschichtlich bedeutenden Ort sind viele Touren natürlich schon deutlich abgespeckt, uns hat es trotzdem gefallenauch das Valle dei Porci rechts des Turmes birgt genüssliche TourenKlettern direkt am Strand - das gibt's in einem der bekanntesten Klettergebiete Italiens, in Sperlonga zwischen Rom und Neapelerklimmt man vom Meer aus eine steile Sanddüne, erreicht man die „Grotta“, eine kleinere Ausgabe der Grande Grotta auf KalymnosSinterfeeling wie auf der Ägäisinsel: Ronja in Arreu Arreu 6a+Klettern in Kampanien vor den Toren Neapels, nicht weit von der Autobahnabfahrt Caserta Nord: der zentrale Teil der Falesia di San Prisco, 5 Dutzend Routen zwischen 4a und 8a, weiter rechts auch eine Mehrseillängenroute, 6a, s. Malopasso - Klettern in Kampanien, deutsch, Verlag Versante SudUlli in Napapijri 5b im Sektor Placchette, dem rechten Wandteil von San Prisco; die schönen Routen lassen die kaum ausgetretenen Zustiege zum zentralen und rechten Bereich schnell vergessen - lange Hosen und festes Schuhwerk zu empfehlenEinheimischen zufolge wurde in Neapel die Pizza erfunden - ein Stadtbummel lohnt sich allemal, ...... bevor wir abends die Autofähre nach Palermo besteigen; ihr geben wir gegenüber der Fähre Genua - Palermo den Vorzug: schneller, günstiger, stressfreier. Im Hintergrund bricht übrigens nicht der Vesuv aus, der liegt in der entgegengesetzten RichtungÜbersicht der vorgestellten Klettergebieteendlich auf Sizilien: das Capo Calavà mit Blick auf die Äolischen Inseln; zu Füßen der Mädels beidseitig tolle Mehrseillängenrouten, die leichteste ...... an der Westseite, wieder direkt über dem Strand: Quattro salti sull'acqua 4c, 155 mPalermo ist nicht nur eine Stadt für Kunsthistoriker und Freunde quirligen Lebens; zwei gewaltige Felsmassive mit nahezu unbegrenztem Potenzial stehen quasi mitten im Stadtgebiet, hier am Monte Pellegrino, Sektor Valdesi: Ronja in La Luffa 5cErich gleich nebenan in Ciocca Sciocca 6a; der Fels hat dieselbe Qualität wie im berühmten San Vito - lohnende Routen für Wochen und Monatedas Capo San Vito von Westen, vom Gipfel des Monte Còfanovon etwas näher betrachtet werden die kilometerlangen Wandfluchten sichtbar; im Küstenwäldchen rechts das Camp El Bahiradas Camp vom oberen Rand des Felsgürtels wohltuende Sesshaftigkeit nach fast 3500 km im Auto: ein Mobile Home im Camp El Bahiranicht weit davon die pool-area mit Restaurant und Blick auf den Pizzo di Sellagegenüber der Monte Cofano und die Ägadischen Inseln (s. Falcone im Archiv Bergsteigen)jedes Mobilehome hat einen kleinen Außenbereich ...... mit Grillstelleam Campstrandmit Maria und Josef auf dem Weg zu den Sektoren: Campeselin Brunella freut sich über jeden Besuchwir beginnen unseren Streifzug entlang des kilometerlangen Felsgürtels ums Camp El Bahira in Kapnähe ganz im Norden: am Zugang zum Sektor Cala Mancinanach der White Wall folgt als zweite eingerichtete Wandflucht der Sektor Irenes Garden, wo Ronja den Zweiten Versuch 4a vorsteigt; unmittelbar nach ihr kletterte die Route Andy Holzer, unser Blind Climber aus OsttirolRonja klettert If Cows had Wings 4b, auch nicht sonderlich schwierig, ...... aber spektakulärwem das offene Meer anfang November doch schon zu kühl ist, der findet jede Menge aufgeheizte Meerwasserbecken nur wenige Schritte vom Wandfußim Jahr 2017 hat sich vorne im nördlichen Wandbereich in puncto Neutouren eine Menge getan; hier im Bereich Fakiro's Beach: Ulli in Whiskyman 6c, rechts oben Sepp Gstöttenmayr in After the flood 6aErich in der schönen Kante von Silvester 6a im Sektor Bunker; die Küste haben die Erschließer auf diesem Abschnitt zu Recht Fakiros Beach getauftdicht auf dicht folgt hier eine Traumlinie der anderen: Ulli an Il Mostro 6b+auf unserer Fotosafari bewegen wir uns in südlicher Richtung wieder aufs Camp El Bahira zu; rechts oben im Canalino (Bereich Bunker) hat Sepp Gstöttenmayr im Oktober 2017 den neuen kleinen Sektor Disneyland eingebohrt ...... Ulli in Fix 5b, rechts anschließend weitere 6 neue Routen bis 6a+einmal ums Eck und schon der nächste Abenteuerspielplatz: die Two CavesErich am originellen Central pillar 5b der linken Höhle, gleich rechts daneben ...... die Trad Route, ein ultraklassischer Kamin, über dessen Bewertung man sich wundern darfspektakulärer Ausblick aus der Left Cave, ...... an deren rechten Außenkante sich Ulli an Dorian 5c emporarbeitetzwischen den Sektoren Terra Media und Casa Claudia sind 2018 erneut über ein Dutzend Touren (4b bis 6b, Routennamen nach Tierkreiszeichen und Planeten) hinzugekommen; Gstöttis Handschrift ist unverkennbarwir müssen gleich alle probieren: Ronja in Sagittarius 5cUlli in Sono felice 7a, Sektor Casa Claudiabesonders stimmungsvoll: Klettern bei Sonnenuntergang; Ulli in Fay is the boss 5c, Sektor Portella delle VaccheRonja in der Route For snails 5a; man beachte die Bohrstaubfahnen unter den frisch gesetzten Klebehaken (2016)Ulli im Giardino dell'Eden: Senza Poura 6a+gleich daneben der wunderschöne Sektor Nowhere: Ulli in Monsters versus aliens 6a

Erich in Soundcheck 6c, Sektor Camping/Silenzio, keine drei Minuten von unserem Mobile Homeaufregende Strukturen nach allen Richtungen: Ronja in Destination unknown 5c, Sektor Camping/PizzeriaUlli in Mad Hatter 6b, eine weitere tolle Route im Sektor Campingneben größeren Herausforderungen hält der Sektor Camping immer wieder einfachere Routen bereit: Ronja klettert Drink me 5b ...... und die tolle Kante Edge 5bim Sektor Pietraia - ebenfalls gleich oberhalb des Camps - konnte man sogar nächtens bei Flutlicht kletternim Sektor Pineta klettert Erich Straight into Heaven 6bGeburtstagsgeschenk für einen Kletterpartner aus dem Ennstal: Ronja in Congratulazioni Rich 5c, PinetaRonja traut sich über ihre erste 6b: Via della GrottaUlli in der Via Rossa 6b; alle diese Routen sind von herausragender Felsqualität und AbsicherungRonja wird über die gefinkelte A destra e a sinistra 6a abgelassenvor der Begehung der nächsten Traumtour: Per i nostri amici 6b, Pinetawir haben uns bereits bis zur Grotte des Sektors Pineta vorgearbeitet; hier im innersten Winkel findet man eine der allerleichtesten Routen von San Vito lo Capo, welche gleichzeitig vielleicht die außergewöhnlichste und romantischste ist: Way of Light, durch viele Begehungen etwas abgeglättet und zu 4a aufgewertetRonja steigt den abenteuerlichen Schlund vor, ...... meist im Innern der Wandflucht, ...... erreicht oben am Plateaurand wieder das Tageslicht ...... und genießt den Ausblick übers gesamte Camp El BahiraTiefblick durchs Ausstiegsloch des Way of Light auf die SicherndenRonja (5 Jahre jünger) im Vorstieg: Timmy 4b (Sektor Scomparto Rifiuti)wieder ein paar Jahre später liefert sie sich mit einer französischen Kletterin ein Wettrennen um den benachbarten Dave 6aunterm Sektor Torre Isulidda/Seagull; ganz links unterm Turm die Grotta, der wir 2024 einen Besuch abgestattet habenAusblick aus der Grotta nach Süden zum Dorf Macari unterm Pizzo Castelluzzo, auf dessen Nordwand mit der Grotta Perciata wir uns auch schon freuendie Höhle bietet einige höchst originelle Routen - Ronja in The Celestial Way of the Dead Cows 5a - ...... man kann sie aber auch herrlich zweckentfremden, beispielsweise zum Latein lernen mit Freundinnenan der Außenwand werden die Touren gleich spürbar schwieriger: Sole mio 6a und Tower Route direct 6cErich in Barracuda 7aUlli in der Diagonale 6bErich in Alex G 6a+, Torre Isulidda/SeagullMaria Gstöttenmayr in Hanging though 6b, gesichert von ihrem Mann; dahinter die tolle Marisakanteunweit von Hanging Through hängt Ulli in Fa una doccia 6b, Sektor Seagull centraleauch nicht von schlechten Eltern: La 200. Via 6a (die 200. Tour aus Gstöttis Hand in San Vito) gleich danebengleich noch einmal Maria in der benachbarten Nine o'clock on the Moon 6b; solch einer Ballung von Traumtouren begegnet man um San Vito lo Capo nicht nur im Sektor Seagullauch die jüngste Generation kommt voll auf ihre Rechnung: Ronja in La scala 5cUlli in La Scala und Sepp Gstöttenmayr in Lo spigolo Marisa 6a+gleich hinter der Marisakante, schon im Auslauf der gigantischen Wandflucht, warten noch die Sektoren Far Side und Garden sowie zwei brandneue Gstöttenmayr-Sektoren; am Ausstieg von Stella Gemella 6a (Far Side) ziehen interessante Felsformationen im Hinterland unsere Aufmerksamkeit auf sich (klickt doch mal auf Dorsale del Drago im Archiv)Ronja in Zeus 6a+, Sinistra del Garden, und gleich links daneben ...... Ulli in Kronos 6aallabendlich führte Sepp Buch über seine jüngsten Routen; der Schalk in seinen Augen lässt auf neue verwegene Pläne schließennur wenige Gehminuten vom Camp kann man uneinsehbare Felsbuchten findentolle Unterwasserspielplätze gleich unterhalb des Torre Isulidda; hinten der Monte Còfano, der jeden ambitionierten Wanderer begeistern wirdeine Etage höher - oberhalb der Straße nach San Vito lo Capo - der Klettergarten Valanga; der gesamte sichtbare untere Sektor wurde von Sepp geschaffenValanga basso: Ulli in Senza Scuola 5c+ ...... und Ronja in Primavera 5aim oberen Sektor noch einmal neun Routen (5a bis 7c+), z. B. ...... Icaro de Monte 5c+im Nachbardorf ein kleines Stück weiter landeinwärts wurden von den einheimischen Felsmatadoren Arena und Savoi an den Placche di Macari zehn schöne, eigentlich ortsuntypische Routen geschaffen; der Zustieg ist nicht ganz einfach zu finden, das Parkangebot sehr bescheidenam Ende des Gässchens links und gleich wieder rechts, dann steil hinauf zum Fangzaundurchschlupfam Fuß der grauen Plattenzone, ...... in der man sich fast in die Nördlichen Kalkalpen versetzt fühlt: Ulli in C'e chi dice si! 6ajetzt aber zur versprochenen Grotta Perciata am Pizzo Castelluzzodie überhängende Wand bildet einen eindrucksvollen Wall südlich über Macari; am besten spaziert man direkt aus dem Dorf ...... das außerordentlich steile Asphaltsträßchen bis zu diesem Gatter hinauf; der Zugang wächst immer wieder zu, eine Gartenschere im Gepäck kann nicht schadenein gemütliches, aussichtsreiches Plätzchen unter den Einstiegen des linken Sektorsalle Touren am Fuß der enorm überhängenden Wand sind lohnend: Ulli in Micci 6aErich in Cynacua 5c, manchmal etwas feucht-sandig knapp unterm Umlenkeretwas weiter rechts, im Bereich der Grotte, tolle Sinterstrukturendie herrlichen Felswände um den kleinen Ort Scurati bei Custonaci liegen schon gut 20 Autominuten von San Vito entfernt - wieder neue Eindrücke am Fuß des lohnenden Monte Còfano. Die Never Sleeping Wall wirft ihren Morgenschatten in BildmitteNever Sleeping Wall von Westen - 23 Routen bis gegen 60 m Höhe, 5b bis 8a, teilweise in tollem Sinteram WandfußErich in Fun & Seitenstrang 6bdie leichtesten Routen ganz rechts in der Never Sleeping Wall: Ulli beginnt Harissa 5cetwas weiter südlich, nach der Grotta (5 sauschwere Überhangrouten jenseits von französisch 8) die freundlichere Rocca Cerriolo zu Füßen des Städtchens Custonacian die 50 herausfordernde Routen an einem markanten Felsklotz; ganz rechts hinten erahnt man den jüngsten Sektor des attraktiven Gebiets ...... von der Rocca di Cerriolo erreichen die Mädels in einem weit ausholenden Linksbogen ...... den linken Teil des Cactus Garden, einem Anfänger- und Genusskletterparadies; 14 Touren von 4b bis 6aim rechten Wandteil klettert Ulli Kepo 5b; der exotische Bewuchs stört weder beim Zustieg, noch beim Klettern, ...... vielmehr verzaubert er das spezielle Ambientedie Rocca San Benedetto nö. von Agrigento, eingebohrt ist die Felsgruppe links unten; durch den Autobahnbau ist die Staatsstraße 610 seit Ewigkeit gesperrt, auf der Suche nach den Felsen verbrachten wir beinahe zwei Stunden, wir empfehlen die Zufahrt über Favara, nördlich davon kommen die Riesenklötze in Sichtder Zustieg ist kurz, momentan gibt es hier 15 Routen zwischen 5a und 7aRonjas erster Dachüberhang in Sikuma 5ader 13 km lange Canyon von Cava d'Ispica im Südosten Siziliens birgt neben den kulturhistorisch bedeutsamen Höhlengräbern 5 Hauptsektoren mit bislang 70 Routen zwischen 5b und 8aam Grund der Schlucht, gegenüber dem Sektor Pernamazzone, befindet sich ein Agrotourismo-Betriebnicht weit entfernt liegt auf dem Weg nach Syrakus, hinter der Kleinstadt Rosolini, eine weitere Schlucht mit 30 sehr schönen Linien: Timpa Rossa, hier der linke Settore rossowenige Schritte unterhalb der Graue Sektor mit kompakten, technischen Plattenzurück im Roten Sektor mit seinen tollen Löcherüberhängen: Erich in Formica 6aauch Ronja erfreut sich an den Überhängen
(10.2016-24)

Literatur: Oelze/Röker: Sicily-Rock, Sport Climbing in San Vito lo Capo, Castelluzzo und Custonaci; deutsch-englisch-italienisch. Immenstadt: Gebro-Verlag, 7. Auflage 2020, ISBN 978-3-938680-40-7.
Gallo/Cappuccio: Di roccia di sole. Klettern auf Sizilien; deutsch. Mailand: Edizioni Versante Sud 2022, die Neuauflage bereits in 2 Bänden (Klettergärten und Multipitch).
Goedeke: Winterfluchten. Klettern in Südeuropa – 185 Mehrseillängenrouten. München: Bergverlag Rother Selection, 2011.

Links zu weiteren Wanderungen und Klettertouren in Italien (südlich der Alpen) im nature-classic-Bericht zum Corno Grande.

Schwarzach- und Unterpeischlacher Klamm, ca. 850 m, 5- bis 9

Klettern am Talboden zwischen Venediger- und Schobergruppe.

Iseltal, Huben, Osttirol. Geringer Zustieg + 3-5 SL mit bis zu 100 Hm.

Schwarzachklamm: P hinterm Kraftwerk (700 m südl. von Huben vor der Brücke rechts ab) – Steig an der Geröllsperre rechts vorbei und auf die Kiesbänke, danach wieder Steig bis unter die Wand.
Unterpeischlacher Klamm: P Einfahrt Unterpeischlach, 1,5 km sö. von Huben – rechte (unbefestigte) Straße – Hängebrücke über den Kalser Bach und rechts hinunter zum Ufer, von dort knapp 5 min. bis unter die höchste Wandformation.

ÜbersichtKartekurz vor der Einmündung der Schwarzach in die Isel, unterhalb der Auffahrtsrampe der Straße ins Defereggental, versteckt sich eine südseitige Gneiswand mit zwei Routen von etwa 70 m Höhe; für allzu heiße Tage gibt's auf der gegenüberliegenden Talseite, schon der Schobergruppe zugehörig, eine schattige, schwierigere Alternative über dem kühlenden Kalser Bach
Die zwei kleinen Klettergebiete wurden vom Führerautor Vittorio Messini (s. Literatur) 2015 bzw. 2018 erschlossen, liegen praktisch überm Talboden und sind jeweils in zehnminütigem Fußmarsch zu erreichen. An der südseitigen Gneiswand nahe dem Zusammenfluss von Schwarzach und Isel kann man praktisch das ganze Jahr hindurch klettern. Die beiden 3-Seillängen-Routen – Schwarzpfeiler, 5- (4 A0) und Rotpfeiler, 6- (5- A0) - sind gut eingerichtet und bieten jede Menge nette Kletterstellen. Allerdings hat man schon an den Einstiegen das etwas flaue Gefühl, sich in potenzielles Felssturzgelände zu wagen. Besonders an den Flachstellen liegt viel loses Zeug herum, deswegen sind sauberes Steigen und erhöhte Vorsicht beim Abseilen geboten. Trotz relativ geringer Schwierigkeit und Höhe würden wir hier nicht mit Kindern herumturnen.
Ein ganz anderes Bild in der nur eineinhalb Kilometer Luftlinie entfernten Unterpeischlacher Klamm: eine nordseitige, sehr steile 100-Meter Wand aus Quarzit und Glimmerschiefer direkt über dem Kalser Bach. Gib den Affen Zucker zeigt Schwierigkeiten bis gegen 9 und Felsqualität in allen Güteklassen; besonders spektakulär die fünfte und letzte Seillänge.

10 Minuten benötigt man für den Zustieg zu den beiden Schwarzachklamm-Routen, nur die letzten Meter sind etwas mühsamder Rotpfeiler beginnt etwas höher oben; die Blockhalde unterhalb des Einstiegs mahnt zur Vorsichtan der Kante ist der Fels bombenfest; unterm Überhang der 1. SL ...... rechts über die Platte hinaus und gleich am nächsten Absatz wegen der Seilreibung Stand machen; auch die 2. SL hat nette Stellen, auf den Absätzen dazwischen allerdings viel loses Zeugdie 3. SL beginnt wieder bombenfest und fulminant auf schmalen Leistchen, fängt aber leider bald zu bröckeln an; beim Abseilen besser wieder über die Platte zurück zum 2. Stand, in der Falllinie liegen große lose Blöcke, Vorsicht!vom 2. Stand kommt man mit einem 60-Meter-Seil gerade hinunter auf flachen Grund, etwa 15 m rechts vom Einstiegder etwas leichtere Schwarzpfeiler erhebt sich direkt aus dem moosigen Waldboden; die 1. SL endet ...... auf einem geräumigen flachen Absatz; rechts hinten der Rotpfeilerdie geneigte Schneide der 2. SL (hier vom Rotpfeiler-Einstieg) ...... wartet mit einer lustigen Blockkante auf, zum 2. Stand hin wieder mehr Schuttauflagedie 3. SL (5-) erklimmt man mittels eines schmalen Fingerrisses in der schattigen Verschneidungdie Seillänge endet an einer Blockhalde; auch hier kommt man mit zweimal 30 m Abseilen durch, doch Vorsicht auf Steinschlag!eineinhalb Kilometer Luftlinie weiter östlich der nächste Schauplatz: die Unterpeischlachklamm; am Ende der Hängebrücke rechts hinunter und am Kalser Bach entlang - hinter der Kante ganz links ...... die wesentlich anspruchsvollere Route „Gib den Affen Zucker", ebenfalls vom „Hausmeister“ Vittorio Messini eingerichtetder verwachsene Zustieg soll nicht abschrecken, es sind kaum 15 m vom Bachbett ...... bis zum Einstieg im versteckten Winkel ...... am Fuß der herausfordernden Verschneidung (7+); die Variante über die glatte linke Begrenzung ist 9-/9
(31.08.2024)

Literatur: Messini: Osttirol. Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige. Mailand: Edizioni Versante Sud 2018.

Hochstadel, 2681 m. N-Wand, 3

Klassischer Anstieg durch eine der fünf höchsten Kalkalpen-Bigwalls.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Lavant bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 2100 Hm (inkl. kleine Gegensteigungen beim Abstieg am Zabarotsteig), davon Zustieg ca. 700 Hm + 1300 Hm Wandhöhe.
P Frauenbachwasserfall, Wacht, 2 km sö. von Lavant - Forststraße/Wanderweg Lavanter Graben - Nordwand - Hochstadel - Abstieg O-Kamm am Rudnigweg, früher Garnitzenweg - Unholdenalm - Hochstadelhaus bzw. Kalser Schutzhütte - Zabarotsteig (A/B) - Haltestelle Nikolsdorf - südliches Drauufer flussaufwärts und entlang der Straße zurück zum P.

ÜbersichtKartedie Lienzer Dolomiten von NO (Luelfeld am Ziethenkopf, Kreuzeckgruppe)auch im Winter wurde und wird die Riesenwand erklettert; hier die Nordwandroute vom Aufstieg zum Stronachkogelungefährer Routenverlauf vom Parkplatz am Auslauf des Lavanter Graben

Zusammen mit den wilden Nebengipfeln der Freiung und den filigraneren Hahnenkammspitzen formt der Hochstadel eine der gewaltigsten Wandfluchten der Ostalpen. Drei Jahre nach der Erstbegehung im Juli 1905 (Doménigg, Glatter und König) findet der hervorragende Lienzer Bergsteiger Rudi Eller zur Überwindung des steilsten Wandbereichs zwischen 2. und 3. Schneefleck, rechts vom Originalweg, eine wesentlich elegantere Lösung: die Ellerplatte - eigentlich ein mächtiger Plattenschuss, an dem auch heutzutage noch von den meisten Begehern gesichert wird. Eller gilt als der bedeutendste Erschließer der Lienzer Dolomiten und war auf seinen Neutouren meist solo unterwegs.
In Anbetracht der Dimension - die benachbarte, direktere und schwierigere Nordwestkante (5) bietet 2100 Klettermeter auf 36 Seillängen, unsere Nordwand ist um etliches länger - wird man den Großteil seilfrei klettern; wir haben die vier, fünf Seillängen im Bereich Ellerplatte gesichert. Im Vorfeld bekommt man das beste Gefühl für die Wand durch Beschreibung und Fotos im leider vergriffenen Peterka-End-Alpenvereinsführer.

Schon vor Sonnenaufgang steigen wir den Lavanter Graben zum roten Punkt des heute üblichen Einstiegs (auch eine „Erfindung“ Ellers) hinauf. Hier eine Art Logbuch zu diesem Meer aus Stein:

Dank der Markierungspunkte kommen wir relativ flott über die versteckte Rinne hinaus zu den talseitigen Begrenzungsfelsen der Grabenrinne. Ulli steckt ihre Nase kurz in das überdachte, grüne Band - das bringt nichts, man kommt von dort nicht über die Wülste hinaus. Erich geht vom obersten Steinmann den grasigen Riss direkt an und versenkt mittendrin für alle Ewigkeit einen kleinen Friend - etwas weiter unten links hinaus ist es sicher weniger dramatisch. Jedenfalls stehen wir jetzt auf dem Begrenzungsrücken der Grabenrinne.
Die kurze Viererstelle am Klemmblock ist weder zu übersehen noch zu fürchten, dann kommt die erste große Überraschung: Im schluchtartigen oberen Graben liegen bis weit herunter meterdicke, pickelharte Schneemassen. Hier hält das Herumschnuppern in labyrinthischen Randklüften und unter höhlenartigen Schneebrücken etwas auf.
In der flacheren, gebänderten Zone hinüber bis unter den 2. Schneefleck, der genau wie der 3. heuer bereits restlos abgeschmolzen ist, geht's wieder hurtig voran - Steinmänner ersparen längeres Herumsuchen. Drüben in der breiten Verschneidungsrinne in schönem, leichtem Fels gerade hinauf bis zum Eck, wo sich die Anstiege trennen. Wir folgen Rudls Spuren.
Mitten durch den schmalen Plattenstreifen zwischen der großen gelben Riesenverschneidung rechts und der kleineren links windet sich ein schützengrabenartiger Kamin empor, durch den wir links hinaus auf die helle, flache Wandbucht steigen. Angesichts der tollen Plattenwand darüber ist man versucht, gleich gerade weiterzuklettern - rechts beim oberen Rand der weißen Platte befindet sich sogar ein Stand mit zwei Schlaghaken. Wir queren aber die flache weiße Platte horizontal nach links und schlüpfen einen überhängenden Winkel (Haken mit weit sichtbarer Schlinge) kurz steil hinaus - schaut von Weitem schlechter aus als es ist - zum Fußpunkt der nächsten langen Verschneidung. Diese 2 SL gutmütig hinauf bis an ihr Ende. Jetzt wird's spannend: 20 m weiter links schon wieder eine Verschneidung, dort drüben steht ein Steinmann. Erich folgt jedoch Peterkas Rat:
„Steil und ausgesetzt empor, und sobald der Plattenschuss noch steiler wird, ausgesetzter Quergang nach links ... “. -
Auf den Quergang (bandartige Leiste) trifft man nach gut 40 m. Wenn man Glück hat, stößt man auf einen Zwischenhaken, von Weitem aber sind die Dinger - wie so oft in den Lienzer Dolomiten - kaum auszumachen. Mobile Sicherungsmittel sind nicht einfach anzubringen, im Quergang eventuell ein Keil und ein Friend Gr. 2. All das und natürlich die Dimension der Wand überhaupt verleihen der klettertechnisch nicht allzu schwierigen Route insgesamt doch einen gewissen Ernst, den man nicht unterschätzen sollte. Man halte sich immer mögliche gewaltige Sturzhöhen in selbst gebastelte Stände vor Augen.
Die Querung stößt an die von unten kommende, seichte Verschneidung; einige Meter weiter oben erreicht man links der Kante eine alte, halb eingeschlagene Rostgurke, rechts gleich ums Eck stecken aber zwei neuzeitlicher Geschlagene. Hier verkürzt Peterkas Beschreibung - bis hinauf zum Rand der Wandschlucht sind's noch immer etwa zwei Seillängen, aber schon wesentlich einfacher.
Jetzt steigt das Tempo wieder beträchtlich: erst am Rücken, später am inneren Rand der Schluchtbegrenzung nicht zu weit hinauf. Wo eine Rippe die Schlucht teilt, führt ein kurzes, zierliches Schuttsteigerl (rote Aufschrift „Wbuch“ mit Pfeil) um die Rippenkante, dahinter ein paar Meter hinunter in den schneegefüllten linken Schluchtast; jenseits ein kurzer, höhlenartiger Risskamin - die einzige Schwachstelle der Schluchtwand. In der Höhle die Buchkassette, der Durchschlupf ist wieder leichter als gedacht, oberhalb Band mit Steinmännern.
Günstiger als vermutet ist auch die verbleibende Gipfelwand zu haben. Wir verlassen das Band (gerade weiter als Fluchtweg hinaus zur Nordostschulter) bald rechts hinauf und können uns beinahe nach Belieben über ausgesetztere Rippen oder eingeschnittene Schluchtkamine emporarbeiten zum Gipfelkreuz.

Der markierte Abstieg hinunter ins Drautal zieht sich dann noch ganz schön, falls man nicht schon unten in den Gasthäusern der Unholdenalm bei einem holden Blonden oder Weißen hängen bleibt.

 noch im Mondlicht vor Tagesanbruch steigen wir den Lavanter Graben hinaufdie entscheidenden Etappen, soweit sie vom Einstieg aus zu sehen sinddie freundlichen Einstiegsschrofen mit ihren vereinzelten roten Punkten (beispielsweise rechts unterhalb von Ulli) ...... leiten bald hinauf in die versteckte Rinne; auch hier meist guter Felsoben an den Begrenzungsfelsen vor dem Schluchtgraben nicht dem begrünten, überdachten Band folgen, sondern vorher links hinausvom Schrofenkamm geht's links hinein ...... in die Schlucht unter dem 1. Schneefleckvorbei an abenteuerlichen Eisgebilden ...... suchen wir unseren Weg ans LichtAusstieg aus dem Randklüftelabyrinth am oberen Rand des 1. Schneeflecks, gegenüber das Keilspitzmassivam folgenden Bändersystem quert man längere Zeit nach Osten ...... bis unter den 2. Schneefleck, von dem heuer nichts mehr zu sehen ist; rechts oberhalb Ullis Helm die aufsteilenden Fluchten der Ellerplattedas Eck, an dem sich die Wege scheiden: in Ullis Blickrichtung die Querung ins Rinnensystem der Originalroute der Erstbegeher, gerade hoch die geniale Variante Rudi Ellersim schmalen Plattenstreifen der rechten Bildhälfte der gewundene, schützengrabenartige Kamin, der uns auf Höhe des nächsten Aufbaus nach  links ...... in die Wandbucht mit der weißen Platte entlässt; Ulli ist schon höher als sie müsste - dort oben befindet sich ein Stand mit 2 Schlaghaken, offenbar für eine neuere Variante? - In der Folge quert Ulli auf uns zu ...... und steigt durch den kurzen überhängenden Winkel aus ...... zum Beginn der langen Verschneidungnur im oberen Teil erreicht sie den satten 3. Gradam Stand am Ende der Verschneidung, einem kleinen kanzelartigen Absatz; Erich klettert gut 40 m gerade hinauf, bis sich die Riesenplatte noch weiter aufsteilt und eine bandartige Leiste die Verschneidung links erreichen lässt, diese Seillänge ist die moralisch anspruchsvollste der gesamten Tour, weil Zwischensicherungen schwer zu finden oder zu legen sinddrei Seillängen weiter oben steigt Ulli aus der Ellerplatte - schon oberhalb des 3. Schneeflecksweiter hinauf auf einer schmalen Trennungsrippe rechts der Schlucht; weiter oben verlassen wir den Originalweg und klettern ...... von der Rippe wenige Meter hinunter in die Schlucht und durch den Höhlenschlund (Wandbuch) hinaus aufs Fluchtwegbandvon dort sucht man sich seine kreative Privatvariante durch die restlichen 300 Höhenmeter der Gipfelwandnicht zu fassen - das Kreuzleicht gezeichnet, aber glücklichPanorama vom Hochstadel gegen Westen; durch dieses Gipfelgewirr führt der berühmte Dreitörlweg zur Karlsbader Hütte hinüberim NW reicht der Blick vom höchsten Berg der Gailtaler Alpen bis zur Sonnenstadt Lienzim NO Freiung (s. Archiv), Drautal, der Auslauf der Kreuzeckgruppe und zuletzt die GoldbergeAbstieg am Ostkamm gegen das Drautalhinter den herausfordernden Zacken der Unholden die höchsten Berge der Schobergruppebeim Hochstadelhaus ist etwa Halbzeit bis ins Talder kürzeste Weg zurück zum Auto führt über den aussichtsreichen, sehr steilen Zabarotsteig (A/B), der in seiner Anlage an den Wasserfallweg im Gesäuse erinnertein langer Tag; Tiefblick auf die Drau
(01.08.2018)

Literatur: Messini: Osttirol. Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige. Mailand: Edizioni Versante Sud 2018.
Zlöbl: Klettern in den Lienzer Dolomiten. Tristach: Bookz 2013.
Peterka/End: AV-Führer Lienzer Dolomiten. München: Rother; leider längst vergriffen, manchmal noch in Antiquariaten oder im Internet zu finden.
Stocker: Longlines. Köngen: Panico Alpinverlag 2014. Behandelt nur den NW-Pfeiler, bis zum 1. Schneefeld aber mit unserer Nordwand ident - brauchbares Topo für den Zustieg.

Kl. Gamswiesenspitze, 2454 m. Untere Gamsplatte/obere NO-Kante, 4+

Klassische und moderne Spuren auf einen pikanten Kletterzapfen.

Gailtaler Alpen, Lienzer Dolomiten, Tristach bei Lienz, Osttirol. Aufstieg 900 Hm, davon Zustieg ca. 600 Hm + 7 Seillängen (knapp 300 Hm).

P Lienzer-Dolomiten-Hütte (Mautstraße ab Gasthof Kreithof, knapp 8 km sö. oberhalb von Lienz; Steigung bis 14 %, Maut 7,50 €, wird kassiert von Anfang Mai bis Mitte Oktober von 07:00 - 18:00 Uhr) - Insteinhütte - Marcher-Gedenkstein - Gamswiesensandte - Kombination Untere Gamsplatte (4 SL)/Obere NO-Kante (3 SL) auf den Ostgipfel - Abstieg über den versicherten SO-Grat (Normalweg) - Kerschbaumertörl - Steig Richtung Karlsbader Hütte - Gedenkstein - Lienzer-Dolomiten-Hütte.

ÜbersichtKarteunsere Klettertour mit dem Abstieg übers Kerschbaumertörl von NO (aus der Bügeleisenkante)morgens in der Laserz, links die Kleine Gamswiesenspitze; wir klettern über den mittleren der drei schmalen Plattenstreifender Ostgipfel der Kleinen von der Großen Gamswiesenspitze; der linke Rand des schmalen, aufgestellten Plattenrechtecks ist die klassische NO-Kante, durch die rechte Hälfte verläuft die moderne „Gamsplatte“

Unsere elegante Kombination steht von den Kletterschwierigkeiten her etwa in der Mitte zwischen zwei weiteren Topklassikern im Laserzkessel, der leichteren, dafür längeren Bügeleisenkante und dem Neoklassiker Laserzgeischt. Der Spurwechsel auf halber Höhe ist kein Sakrileg: Im Jahr 1939 haben die Erstbegeher (Thaler/Leinweber) die Nordostkante auf halber Höhe verlassen und gleich rechts daneben in der Direkten Nordostwand weitergemacht. Die berauschend schöne obere Kante wurde nachträglich von Lienzer Kletterern ergänzt. Den direkten Einstieg für die Nordostwand - und damit die Gamsplatte in der heutigen Form - schufen Zambra und Ekardt erst im Jahr 2005. In den kompakten Schilden sind die Haken - wie in den Lienzer Dolomiten so oft - ziemlich weit gesetzt und manchmal schwer auszumachen. - Insgesamt ein gelungener Mix aus zwei Lieblingsmustern jedes Kletterers: im ersten Akt spannendes Plattenschleichen und als Finale ein klassischer Schiffsbug à la Roggalkante im Lechquellengebirge.
Für Klettersteiggeher gehört die Überschreitung beider Gamswiesenspitzen über den „Madonnenklettersteig“ zum Pflichtprogramm.

 beim Marcherstein (darüber Seekofel und Teplitzer Spitze) verlassen wir die Straße und halten uns rechts hinunter ...... zur Gamswiesensandteam Einstieg zur GamsplatteErich in der 1. SeillängeUlli vor dem 1. Standhomogene Kletterei auch in der 3. Seillängeauf dem großen Absatz in Wandmitte überkreuzen sich die beiden Anstiege: rechts hinüber die Fortsetzung der Gamsplatte (ehemals Direkte Nordostwand), gerade hinauf die obere Nordostkante, der wir folgengleich zu Beginn der 5. Seillänge eine nette Verschneidungdie Kante schaut so einladend herunter, ...... dass man es kaum erwarten kann an ihr hinaufzuturnenauch das kleine Kantendach lässt sich spielerisch überwindenUlli im obersten Kantenteil ... ... und am AusstiegGipfelblick nach Osten auf Sandspitzenkamm (s. Archiv Bergsteigen) und Karlsbader Hüttegleich gegenüber die Große Gamswiesenspitzeim Westen die weitläufige Kerschbaumeralm; Weittalspitze und Kreuzkofel im Archiv Bergsteigenim Süden der stolze Simonskopf, dessen Ostwand tatsächlich mit Snowboards befahren wurdeüber den versicherten Normalweg geht's ins Kerschbaumertörl hinunter
(03.08.2018)

Literatur: Messini: Osttirol. Alpinklettern, Klettergärten und Klettersteige. Mailand: Edizioni Versante Sud 2018.
Zlöbl: Klettern in den Lienzer Dolomiten. Tristach: Bookz 2013.

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