Weißer Knoten, 2202 m.

Tarnkappen-Ausguck über dem Schustertal.

Karnischer Hauptkamm, Kartitsch, Osttirol. Aufstieg 800 Hm.

P in Rechtskurve, 1415 m, knapp südl. v. Birgl, 2 km wsw. v. Kartitsch, 8 km sö. v. Sillian im Pustertal - Schustertal - Salzleck - kl. Hütte, 1879 m - SO-Flanke.

ÜbersichtKarteder Weiße Knoten verbirgt sich in einem Seitenast des Karnischen Hauptkammes; hier von N, vom Südkamm des Gabesittender Eingang des Schustertales bei Kartitsch; die sonnenbeschienene Knollennase (zweite Kuppe von rechts) ist der Weiße Knoten

Wo die westlichen Ausläufer des Karnischen Hauptkammes zur Grenze zwischen Ost- und Südtirol nahe dem Ursprung der Drau abfallen, gewähren über den Dächern von Sillian eine Reihe von abwechslungsreichen Hochtälern Zugang zu so beliebten Bergen wie Helm, Hollbrucker Spitze, Eisenreich oder Kinigat. Diese Einschnitte halten immer wieder Überraschungen bereit, sei es aufgrund der Wegführung oder der unerwarteten Wildheit der Szenerie. Solch eine Überraschung ist auch der Weiße Knoten selbst. Aus der Distanz fällt er von kaum einer Seite groß auf, ähnlich wie das benachbarte Schusteregg erhebt er sich gerade einmal über die Waldgrenze, steht eindeutig im Schatten der bedeutend höheren Nachbarn. Warum dann - bei all der unendlichen Fülle an Tourenzielen rundherum - ausgerechnet auf diesen bescheidenen Mugel?
Zum Jahresbeginn schaufelt ein Genuatief gewaltige Schneemassen in den Süden unseres Landes. Das Gailtal liegt an vorderster Front und bekommt daher noch mehr ab als der Rest von Osttirol, Dutzende umgedrückte Bäume versperren den Forstweg ins Schustertal, der Zugang zum Weißen Knoten gleicht dem Vordringen zu einem streng gehüteten militärischen Geheimnis. Erst knapp an der Waldgrenze schält sich unser Berg aus seiner Tarnung, die kecke Nase gewinnt mehr und mehr an Reiz, je näher wir ihr kommen. Zuletzt wendet sich die Spur gar vom Ziel ab und zieht auf eine gut 20 m höhere unbenannte Schulter am Ansatz des Widerschwing Nordkammes hinauf. Minuten später finden wir des Rätsels Lösung. Die Schulter ist problemlos erreichbar, der Weiße Knoten setzt an seinem gut 30 m hohen Gipfelturm alpine Akzente, die oberen Meter sehr steil, die letzten paar Schritte zum luftigen Kreuz wirklich ausgesetzt.

wild schaut's aus auf der Forststraße; die Schneelast hat unzählige Bäume umgeknickt, mühsam suchen wir Durchschlupfder erste markante Gipfel in der Umrahmung des Schustertales ist die Gatterspitze; obwohl es nicht so aussieht, wird auch sie gern mit Schi erstiegen, allerdings vom benachbarten Winkler Talweiter oben steilt das Tal merkbar aufdas Talschlusspanorama, oberhalb der eingeschneiten Hütte auf etwa 1900 m parken wir den Schlitten ...... und Ronja wechselt in die Rückentrage; aus dem schattig-frostigen Talgrund ...... hinaus auf die sonnigen Pulverhänge unterhalb des Widerschwingauf einem kleinen Plateau verlässt Ulli die Hauptspur und quert den Hang ...... zum Kamm hinüber; die eigentliche Gipfelnase ...... ist ganz schön steilUllis Trittstufen kommen Erich wie gerufen; Ronja guckt bald schon ...... von oben hinter die KulissenPapa mit Ronja auf der Höhe des Weißen Knotensdie letzten paar Schritte zum Kreuz hinüber ...... sind den Eltern vorbehaltenBlick vom Kreuz nach N auf Gölbner und Gumriauldas Panorama im NO vom Hochschober bis zur Hochalmspitzeim O der Gratzug Gatterspitze-Tscharrespitzeder nächste Gipfel im S ist die oben erwähnte unbenannte Schischulter, dahinter Widerschwing und Schöntalhöhewie immer kommt Ronja für die Abfahrt zu Mama; über den beiden das Hollbrucker Egg, ein ebenfalls begehrter Schigipfelbeim Abstieg vom Knoten ist die kleine Kathi abgestürzt und wird schnell von Papa gerettetin den schattigen Lagen liegt noch guter Pulver
(12.01.2014)

Weitere empfehlenswerte Schitouren im Einzugsbereich des Kartitscher Sattels:

Bösring
Dorfberg-Golzentipp - Überschreitung
Kinigat
Öfenspitze
oder die zahlreichen Touren über den Quelltälern der Gail in den Karnischen Alpen, wie etwa auf das Schönjöchl.

Ronjas vollständige Schitouren-History sowie eine Fülle von Tipps zum Thema Bergsteigen und Schitouren mit Kleinkindern findet ihr im Anhang zu unserem Bericht über den Kuhberg.

Literatur: Mariacher: Schitouren in Osttirol, Band 3. Tristach: Bookz 2013.

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