Archiv Bergsteigen

Hier findest du Wanderungen, Berg- und Hochtouren, auch leichte Klettereien bis zum 3. Schwierigkeitsgrad, fallweise mit Verwendung des Gleitschirms als Abstiegshilfe. Alle Gipfel sind alphabetisch geordnet, über die Suche kannst du deine Wünsche gezielt ansteuern.

Manambolo - Kleine Tsingy (Bemaraha Nationalpark/Madagaskar)

Manambolo - Kleine Tsingy

Einbäume, Höhlen und Karstklüfte.

Bemaraha Nationalpark, Bekopaka, Westmadagaskar.

ÜbersichtKarte; wir befinden uns knapp östlich von Bekopaka am oberen Kartenrand ...... und begeben uns zu Beginn auf eine Flussfahrt mit einem Einbaum-Katamaran

Der 370 km lange Manambolo verläuft in etwa 100 km nördlich des Tsiribihina am Rand des Bemaraha Nationalparks. Auf Einbäumen dringen wir in dessen Schlucht vor, ergründen zwei Höhlen in den Canyonwänden und bestaunen vom Wasser aus ein unzugängliches Grabmal der Vazimbas, der legendären Ureinwohner Madagaskars. Im Anschluss unterziehen wir uns einer Art Schnupperkurs in den Karstklüften der Kleinen Tsingy – eine Vorbereitung für den morgigen Klettersteig in den Großen Tsingy, einem surreal zerklüfteten Gebirgsland in Miniaturformat, das seit 1990 zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt.
Nächste Etappe: Große Tsingy. Klettersteig (A/B) durch eine bizarre Karstformation.
Weitere Touren auf Madagaskar im Anhang unseres Artikels über Antsirabe.

die nächsten beiden Tage sind wir mit einem obligatorischen Nationalparkführer unterwegs; Park-Ranger auf Madagaskar sind erstaunlich gut ausgebildet und bringen umfangreiches Wissen mitdie Schlucht im Unterlauf des Manambolo beginnt ca. 30 km oberhalb seiner Mündung in die Straße von Mosambikdie zurückgelegte Strecke ist nicht allzu lang, dafür sehr abwechslungsreichwie üblich werden die Einbäume mit Muskelkraft betrieben, was besonders flussaufwärts sehr kraftraubend istimmer wieder führen vom Wasserspiegel weg höhlenartige Klüfte in die Steilwände, von denen wir zwei erkunden wollenvon einem schmalen überdachten Sandstreifen...... geht's ab in die Unterwelt ...... tiefer in den Berg hineinschon am Vortag hat unser Fahrer Adolphe Stirnlampen empfohlen, ansonsten wäre der Spaß gleich einmal zu Endedas Wachstum von Stalagtiten ist stark von den Umweltbedingungen abhängig; realistisch sind etwa 8 bis 15 Millimeter pro 100 Jahreweiter den Manambolo hinauf ...... nehmen wir bald die nächste Höhle ins Visier, ...... deren Eingang sich in einer hohen Kluft verstecktnach dem Anlanden ...... wartet unser Bootsmann am Eingang, ...... während wir tiefer in die Kluft hinaufsteigenim Innern finden wir sogar eine Art Klettersteig, ...... mit dessen Hilfe wir ...... zu diesem schönen Baldachin gelangentief in der Höhle ein Pfauenspinner, von denen weltweit etwa 1500 Arten existierenzurück auf dem Fluss, der noch so einiges zu bieten hatim flachen Uferbereich ein Bauer mit Reissetzlingen; Reis ist neben Fisch mit das wichtigste Nahrungsmittel auf der Inselhoch oben in einer Felswand ...... ein Grabmal der Vazimbas, der von zahlreichen Mythen umwobenen Ureinwohner Madagaskarsdie 18 Völker Madagaskars pflegen einen komplizierten Totenkult, eine Art Familienfest mit Exhumierungen und rituellen Umbettungen an schwer zugänglichen Örtlichkeiten; die Nachkommen erhoffen sich Beihilfe der Verstorbenen, um nach dem irdischen Leben auf möglichst direktem Weg ins Reich der Götter zu gelangenwir fahren zurück nach Bekopaka ...... und marschieren durch den Ort ...... zum Eingang des Nationalparksdie Kleinen Tsingy sind eine Art Taschenausgabe jener zerklüfteten Karstformationen etwa 20 km weiter nördlich, die wir morgen erkunden wollenim Trockenwald versteckt sich ein Labyrinth von bizarren Felszacken mit engen Durchgängenes gibt mehrere Routen, ...... die durch diese verzauberte Welt führender Park-Ranger wurde von unserem Fahrer bereits vorgewarnt ...... und wählt für uns den Anjohimanintsy-Trailfür die Nationalpark-Guides sind die Kleinen Tsingy eine Art Testgelände, ...... um die körperliche Leistungsfähigkeit ihrer Gäste auszuloten, ...... damit anderntags für die Aspiranten der Großen Tsingy ...... die optimale Tour gewählt werden kannschon in den Kleinen Tsingy werden zwei „Gipfel“ erklommen, ...... in den Großen erwartet uns ein ähnliches Szenario, ...... aber in weit größerem Maßstabfinaler Abstieg von den Kleinen Tsingy ...... in den Trockenwald mit seinen Lemurenzurück im Flachland: Während der Regenzeit tritt der Fluss über die Ufer; mit dem Wasser kommen dann auch die Krokodile in die Reisfelder und stellen besonders für Kinder eine nicht zu unterschätzende Gefahr dar
(10.08.2025)

Literatur: Hooge: Madagaskar. Reise-Taschenbuch. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2023.

Antsirabe - Stadtrunde (Zentrales Hochland/Madagaskar)

Antsirabe - Stadtrunde

Von Antananarivo zum großen Fluss.

Zentrales Hochland, Madagaskar.

Reiseinfos Madagaskar – Antananarivo-Antsirabe-Tsiribihinaweitere Touren in Madagaskar

Madagaskar, das Land, wo Vanille und Pfeffer wächst, ist die viertgrößte Insel der Welt, 1600 km lang, bis zu 600 km breit, hat beinahe die siebenfache Fläche Österreichs. Aufgeteilt in 22 Regionen beherbergt das riesige Eiland 18 verschiedene Volksgruppen, die über die Sprache Malagasy eine gemeinsame Identität ausgebildet haben.
Währung: Ariary, zu wechseln vor Ort, Euro oder US-Dollar, 1 € ca. 4.600 Ariary (2025).
Vor 150 Millionen Jahren verabschiedete sich Indien von Afrika und verlor 60 Millionen Jahre später auf seinem Weg nach Nordost einen Teil seiner Landfläche – das heutige Madagaskar. Als eine der ältesten Inseln der Erdgeschichte nimmt sie in Bezug auf Flora und Fauna eine Sonderstellung ein: Sie weist eine ungeheure Artenvielfalt und Biodiversität auf, ein Großteil der Pflanzen und Tiere kommt überhaupt nur in Madagaskar vor.
Kurzer Steckbrief: 4800 km Küste, 43 Nationalparks, zweitgrößtes Korallenriff der Welt, an die 300 Vogel-, über 100 Lemuren- und 1000 Orchideenarten.
Allerdings ist diese Vielfalt dramatisch durch Abholzung, Brandrodung und anderen Arten von Lebensraumzerstörung bedroht. Zwar ist Umweltschutz in der Verfassung verankert, die Bewahrung der vielen Nationalparks und Schutzgebiete erweist sich aber aus verschiedenen Gründen als schwierig. So sind heute nur mehr 10 Prozent der einst fast flächendeckenden Bewaldung vorhanden, was zum Aussterben vieler Arten führt. Die UNO warnte 2021 vor dem Hungertod einer halben Million Menschen besonders im Süden Madagaskars, wo es seit vielen Jahren nicht mehr geregnet hat und der Boden unfruchtbar geworden ist. Viele Menschen ernähren sich dort im Wesentlichen von Kaktusfrüchten.
Die ehemalige französische Kolonie erhielt 1960 seine Unabhängigkeit und erlebte seither eine Reihe von Umstürzen unter mehr oder wenigen korrupten Staatschefs. Auch der momentane Präsident (mit französischer Staatsbürgerschaft) hat sich in der Bevölkerung kaum Freunde gemacht. Viele Madagassen sagen ihm nach, er hätte die Wahl gestohlen, würde nur in die eigene Tasche wirtschaften. Tatsächlich sind die Straßen und Pisten des Landes in einem katastrophalen Zustand, auf vielen Strecken darf man mit einem Stundenschnitt von 20 km/h rechnen, da seit 2009 keine Sanierungsarbeiten vorgenommen worden sind. Auf der an sich asphaltierten Nationalstraße Nr. 7, Hauptverbindung in den Süden, ist man wegen der unzähligen tiefen, scharfkantigen Schlaglöcher teilweise noch schlimmer dran als auf vielen Sand- oder Lehmpisten. Erst bei unserer Rückfahrt konnten wir zwischen Antsirabe und der Hauptstadt zögerliche straßenbauliche Maßnahmen ausmachen, die sofort zu gewaltigen Staus führen, da in den Reisfeldern keinerlei Umleitungsmöglichkeit existiert.
Trotz aller Schattenseiten ist die Insel auf alle Fälle eine Reise wert. Exotik in allen Bereichen, eine gelungene Mischung aus Afrika und Asien, unglaublich freundliche Bewohner, leckere Küche, Regenwälder, Traumstrände, landschaftlich unterschiedlichste Nationalparks bis hin zu den Bigwalls im Andringitra-Gebirge.
Dringend zu empfehlen - auch für ausgesprochene Individualisten - ist ein Auto mit Fahrer. Auf 3000 km sichteten wir grad einmal fünf Wegweiser. Straßenschilder sucht man vergebens, Fahrzeuge allein sind überdies wesentlich teurer anzumieten – aus dem einfachen Grund, da aufgrund der herrschenden Verhältnisse an die 70 % der vermieteten Autos Schaden nehmen. Wir drei haben mit einem perfekten Fahrer/Guide (Adolphe Rakotondravoavy, englisch und französisch, WhatsApp: 00261 326478554) die Südhälfte der Insel bereist und zählen diese anstrengende, aber ungeheuer abwechslungsreiche, teilweise expeditionsartige Tour zu unseren großen Abenteuern, die wir nicht missen möchten.
Madagaskar hinterlässt eine Spur in uns, die kaum jemals verschwindet.

Übersicht FlugÜbersicht SüdmadagaskarKarte 

Antananarivo-Antsirabe-Tsiribihina

Der eher komprimierte Zeitplan unserer gut dreiwöchigen Intensivtour durch den Süden ließ leider keine Zeit für eine ausgiebigere Besichtigung der Hauptstadt. Vor unserem Rückflug erklärten uns sowohl der Fahrer als auch der Leiter der Agentur vor Ort, dass wir dabei nicht viel versäumt hatten. Hingegen gilt Antsirabe (Hauptbetonung auf dem i, eine leichtere auf dem e), drittgrößte Stadt Madagaskars mit 250.000 Einwohnern als die schönste im Land. In der Tat hat der Stadtkern mit seinen Bauwerken aus der Kolonialzeit große Ähnlichkeit mit einer Kurstadt im europäischen Sinn. Ulli: „Das Bad Ischl Madagaskars!“
Während der Franzosenzeit war Antsirabe beliebtes Urlaubs- und Wochenendziel der begüterten Bewohner der Hauptstadt, welche gemütlich mit der Eisenbahn anreisten und die Vorzüge eines Thermenhotels sowie anderer Annehmlichkeiten genossen. Die Bahnlinie ist längst eingestellt, der gewisse Charme Antsirabes hat sich aber erhalten.
Der knapp 250 km lange Weiterweg nach Westen an den Fluss Tsiribihina gibt einen Vorgeschmack auf das Kommende. Die Straße Nr. 34 ist zwar großteils asphaltiert, weist aber bald unzählige Schlaglochzonen auf. Irgendwann erkennt man, dass es sogar auf unbefestigten Pisten meist schneller vorangeht. Die mindestens siebenstündige Autofahrt lässt sich aber dennoch gut verdauen. Immer wieder wechselnde landschaftliche Eindrücke und der Kontakt mit der Bevölkerung sind der Lohn für den nicht gerade bequemen Trip. Unser Fahrer Adolphe öffnet nicht nur an den Straßenständen mit Kaffee, Zuckerrohr, Avocados und anderen Leckereien Fenster, die ohne ihn verschlossen bleiben würden.
Nächste Etappe: Flussfahrt auf dem Tsiribihina.

Ankunft in Antananarivo; keinen Kilometer vom Flughafen entfernt ...... liegt das sehr empfehlenswerte Hotel Nosy Manga, auf Deutsch Blaue Insel; Dachterrasse mit Pool ..... und ein Interieur wie in einem Kunstmuseumdie Appartements sind reich mit Zeugnissen madagassischer Handwerkskunst ausgestattetvon stilechten Möbeln ...... bis hin zu Holzschnitzereien an allen möglichen Gebrauchsgegenständen ...... oder Spielzeug; gleich zu Beginn lüften wir das Geheimnis um den rätselhaften Code: THB - Three Horses Beer, die beliebteste Biersorte der Insel wird uns auf der 3000-km-Runde durch Südmadagaskar noch hunderte Male begegnenAntananarivo scheint für eine Hauptstadt recht rustikal durchwachsen; selbst einheimische Touristikexperten bestätigen den Mangel an außerordentlichen Sehenswürdigkeitendafür erzählt jeder nach kurzer Zeit vom ehrgeizigen 150-Millionen-Euro-Projekt des amtierenden Präsidenten Andry Rajoelina, ...... einer von zwei französischen Firmen errichteten 13 km langen Stadtseilbahn, welche auch von westlichen Medien als „entscheidender Meilenstein in der Geschichte des städtischen Nahverkehrs“ gepriesen wurdedie Mehrheit der Bevölkerung kann sich die Benutzung des neuen Verkehrmittels allerdings nicht leisten (umgerechnet 3€/Fahrt bei einem durchschnittlichen Monatseinkommen von 50 €), verweist auf den katastrophalen Straßenzustand im ganzen Land (seit 2009 keine Sanierungsmaßnahmen) und verurteilt das „sinnlose Prestigeprojekt des Putschisten mit französischer Staatsbürgerschaft“wir verlassen Antananarivo nach Süden; flache Hochlandbecken (wir befinden uns auf über 1000 m Seehöhe) ...... mit vornehmlich landwirtschaftlicher Nutzung ...... wechseln mit gebirgigeren Abschnitten, ...... in denen die Menschen in archaischer Weise ...... Ziegel herstellen - eine weit verbreitete Art, zu ein bisschen Geld zu kommeneine weitere Einkommensquelle sind Flechtarbeiten ...... oder andere kunsthandwerkliche Erzeugnisse; spielen kann man auf der Geige allerdings nichtverblüffende Arbeitsbedingungen herrschen in dieser Aluminium-Recyclingfabrik in Ambatolampy auf knapp halber Strecke zwischen Antananarivo und Antsirabedie Arbeiter hantieren ohne jegliche Schutzmaßnahmen ...... barfuß mit dem über 700° heißen Schmelzgut ...... und stellen mit einfachsten Hilfsmitteln sowohl Gebrauchsartikel wie Kochtöpfe ...... als auch kunsthandwerkliche Erzeugnisse wie Baobabs oder Tierfiguren herauf der Nationalstraße 7 kommt der Verkehr häufig zum Erliegen, wenn Zebuherden aus dem Süden in oft monatelangen Gewaltmärschen nach Antananarivo zum Verkauf getrieben werdenunser sympathischer Fahrer Adolphe erweist sich nach kurzer Zeit als perfekter Führer und Mädchen für alleswo es Wasser gibt, gibt es Nahrung - das Hochland ist über weite Flächen mit gepflegten Reisterrassen überzogensobald wir uns auf den ermüdenden Fahrten die Beine vertreten ...... sind wir von wissbegierigen, aber unaufdringlichen Kindern umringtfür den Preis einer unreifen Avocado in unseren Supermärkten erhält man an madagassischen Straßen einen ganzen Kübel herrlicher Früchtenach 170 km und einer knapp sechsstündigen Fahrt erreichen wir Antsirabe, die schönste Stadt auf dem madagassischen Hochlandanfang August ist Winter auf der Südhalbkugel, auf dem Hochland können die Temperaturen bis gegen den Gefrierpunkt sinken; die beste Wahl ist wohl das Arotel - das einzige beheizbare Hotel in AntsirabeStadtplan Antsirabe mit der Lage des Aroteleines der architektonischen Prunkstücke der Stadt: der Bahnhof aus der Kolonialzeit hat überdauert, die Bahnstrecke aus der Hauptstadt nicht                              im Stadtkern hat Antsirabe das Flair einer Kurstadt; hier auf der Grand Avenuezahlreiche Fahrradrikschas werben um Fahrgästedas linke der beiden Denkmäler in Stadtmitte symbolisiert die madagassische Nationalhymne, im oberen Teil des rechten ...... sind die 18 Volksstämme der Insel dargestelltmitten in Madagaskar eine Kurstadt im europäischen Stil, ...... in der auch ein Hôtel des Thermes nicht fehlen darf; der Bau aus dem Jahr 1897 ist etwas in die Jahre gekommengleich hinterm Thermalbad (ebenfalls etwas renovierungsbedürftig, Privatbad im heißen Heilwasser 1 €) der Lac RanomafanaWestfassade der Kathedrale Notre Dame de la Salettealte Blechdosen und Angelschnüre: im Handwerkerviertel fertigt Mamy Rajamason kunstvolle Vehikel aus erstaunlichen Abfällengleich daneben handgefertigte Stickereien ...... und eine sinistre Hexenküche?hier werden Zebuhörner etwa 15 Minuten lang ausgekocht, damit sich das Innere von der Hülle löstmittels Schleifscheibe wird das Zebuhorn anschließend kunstvoll bearbeitetaus alten Jeansresten wird eine Polierscheibe gebastelt, ...... welche für den letzten Schliff ...... an den so entstandenen Kunstwerken sorgtgleich am ersten Abend laden wir Adolphe zum Abendessen ein - eine Praxis, welche wir während der ganzen Reise beibehalten werden; Adolphe fährt seit 35 Jahren durchs ganze Land, kennt es in- und auswendig und weiß die besten Plätzepasst gut zum köstlichen Dinner: madagassische Volksmusikam nächsten Morgen nehmen wir weitere 250 km bis an die Gestade des Tsiribihina in Angriff; Adolphe macht auf der tagesfüllenden Etappe bald eine ärmliche Behausung ausfindig, ...... wo Ulli einige aus Europa mitgebrachte Fleecejacken an ein paar Kinder verteiltauf der landschaftlich abwechslungsreichen Fahrt ...... decken wir uns mit Zuckerrohr ein, welches in kurze Stücke zerteilt wird ...... und sodann auf der Fahrt zerkaut und ausgesaugt werden kannimmer wieder ändert sich das Landschaftsbild; durch Brandrodungen soll der Boden fruchtbar gemacht werden für frisches Gras als Futter für die Zebussolche Brände geraten aber oft außer Kontrolle, ...... was in der Folge zu massiver Bodenerosion führen kann ...... und die Landschaft dramatisch verändertTermiten sind stammesgeschichtlich nicht mit den Ameisen, sondern mit den Schaben verwandt; ein Termitenstaat kann mehrere Millionen Individuen umfassenGoldwäscher bei der Arbeit an einem Hochlandflussdas Gelände fällt gegen Westen zu mit weiten Terrassen ...... in immer tiefere Lagen ab, bis endlich nach achtstündiger Fahrt ...... einer der Quellflüsse des Tsiribihina auftaucht - der Mahajilonach einem Tag im Auto sind wir erfreut über die Bungalows des Hotel Eden de la Tsiribihina in einer Art Oase im breiten Flusstalauffallend in jeder Hotelanlage: die HolzschnitzereienEinbäume als Handläufe: die nächsten zwei Tage werden wir auf dem Fluss verbringenobligat in allen folgenden Hotels: die Moskitonetze ...... und so manch nächtlicher Besuchchilliges Ende eines langen Tages ...... in Erwartung eines bemerkenswerten Flussabenteuers
(06.08.2025)

Literatur: Hooge: Madagaskar. Reise-Taschenbuch. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2023.

Weitere Touren in Madagaskar:

Tsiribihina. Flussfahrt von Miandrivazo bis knapp vor die Mündung in die Straße von Mosambik
Manambolo.
Einbaumfahrt und Höhlentour in der breiten Flussschlucht
Tsingy de Bemaraha. Klettersteig (A/B) durch die bizarren Karstformationen des Weltnaturerbes
Kirindy-Nationalpark und Baobab-Allee. Von Tierbeobachtungen im Trockenwald zu einem Wahrzeichen Madagaskars
Wilde Pisten entlang der Südwestküste. Morondava – Tulear – Hochland
Isalo-Nationalpark. Zwei Touren in spektakulärer Gebirgslandschaft mit tiefen Canyons
Caméléon. Bergwanderung, Andringitra-Gebirge
Tsaranoro - Grand Tour. Berg-/Klettertour, Andringitra-Gebirge
Anja-Reservat und Ranomafana-Nationalpark. Je eine Kurzwanderung im Hochland bzw. Regenwald

Tsiribihina - Flussfahrt (Madagaskar)

Tsiribihina - Flussfahrt

120 Kilometer zwischen Baobabs und Krokodilen.

Miandrivazo, Belo-sur-Tsiribihina, Westmadagaskar.

Übersichtder Fluss aus dem All; die weißen Flecken sind SandbänkeKarte Miandrivazo - Morondava mit dem Abstecher nach Norden zum Manambolo und den Tsingys 

Die beiden folgenden Tage werden vielleicht noch abwechslungsreicher, wenn auch wesentlich erholsamer als die Ouvertüre zu unserer Rundreise durch den Süden Madagaskars. Zusammen mit drei Mann Besatzung, einer Köchin und zwei Guides geht es auf eine Art Flusskreuzfahrt den Mahajilo und Tsiribihina hinunter bis knapp vors Mündungsdelta in die Straße von Mosambik. In dem extrem entlegenen Gebiet treffen wir erstaunlicher Weise immer wieder auf freundliche Menschen, die kaum etwas besitzen, aber mit bescheidenem Ackerbau, Fischfang und Handel zufrieden sind. Wir treiben durch zwei Schluchten und können uns bei einem kurzen Landgang in einem Seitencanyon an einem paradiesischen Platz mit Wasserfall erfrischen, umringt von einer Gruppe neugieriger Lemuren. Nach Einbruch der Dunkelheit tanzen wir am breiten Sandufer mit der Crew zu madagassischer Musik ums Lagerfeuer und übernachten im Zelt.
Entlang der Wasserstraße gibt es weit und breit keine Piste, daher muss unser Fahrer Adolphe einen gewaltigen Umweg in weitem Bogen nach Süden auf sich nehmen, um uns am Ende der Flussreise in Belo-sur-Tsiribihina wieder einzusammeln. Anschließend absolvieren wir noch 100 km Pistentraining zum nächsten Fluss und den Stützpunkt für die Tsingys, die bizarren Kalksteinformationen im Bemaraha Nationalpark.
Nächste Etappe: Manambolo (Einbaumfahrt mit Höhlentour) und Kleine Tsingy.
Weitere Touren auf Madagaskar im Anhang unseres Artikels über Antsirabe und der Fahrt von der Hauptstadt bis zum Tsiribihina.

frühmorgens bringt uns Adolphe, unser Fahrer über eine abenteuerliche Sandpiste ...... an den Mahajilo, einen der Quellflüsse des Tsiribihinain der kleinen Siedlung am Flussufer werden wir sofort von einer Kinderschar umringt, die sich über Hefte und Buntstifte freutvom Ufer aus beobachten die Kinder gespannt ...... den Einzug auf unserem „Kreuzfahrtschiff“ein gestrenger „Hafenmeister“ kontrolliert noch einmal die PapiereRonja freundet sich am Oberdeck sogleich mit der Guide-Praktikantin an; Stella ist noch nie aus Miandrivazo herausgekommen, spricht aber ein vorzügliches Englisch, das sie sich selbst übers Internet beigebracht hatder Fluss ist bis auf zwei schluchtartige Durchbrüche breit und oft mit Sandbänken durchsetzt, ...... sodass die Crew im Oberlauf des öfteren ins Wasser muss und uns mit vereinten Kräften wieder flottmachtwir gleiten bald durch scheinbar unbewohntes Gebiet, dennoch ist am Fluss erstaunlich viel los; überschüssige Ernte muss zum Verkauf zum nächsten Markt gebracht werden, ...... die Tante will einen Verwandten besuchen, ...... irgendjemand muss fürs leibliche Wohl sorgen ...... und die Vögel wollen auch ihren Teil abkriegeneine Zebuherde am Flussufer ...... kündigt die nächste menschliche Behausung anvon versteckten Anlegestellen aus ...... wird Reis irgendwohin gebracht - der nächste größere Ort liegt über 100 km stromabwärtsauf bequemer Aussichtsloge mit einer Flut von Eindrücken - der mit Abstand gemütlichste Tag unserer dreiwöchigen Madagaskarrundeunsere Schiffsköchin erspäht es als Erste ...die gefräßigen Reptilien kommen in der Regenzeit aus den Flüssen auf die überschwemmten Reisfelder ...... und stellen eine nicht zu unterschätzende Gefahr für die Bevölkerung dardie Flussfahrt kann auch im Einbaum unternommen werden, dauert dann allerdings fünf Tage - und das Staken 120 km flussaufwärts zurück ins Heimatdorf für die Dreiermannschaft an die zwei Wochenhinter der nächsten Flussbiegung erwartet uns ein Landgang ...... zu einem besonderen Platzdurch einen schmalen Seitencanyon ...... wandern wir vorbei an mehreren kleinen Teichen und Gumpen ...... zu einem idyllischen Felskessel mit Wasserfall, ...... ein paradiesischer Platz weit abseits jeder Straßeauf dem Rückweg zum Schiff wird eine Lemurenbande auf uns aufmerksamRonja zückt eine Banane - ...... „was is denn da los?“ - ...... - und die Brüder werden richtig zutraulichzurück aufs Schiff, ...... wo aus der kleinen Küche im Heck schon vielversprechende Geräusche zu vernehmen sindunsere Köchin zeigt, ...... was sie kannder Steuermann muss den ganzen Tag hinten in seinem Verschlag hocken und steckt nur selten seine Nase aus dem Loch im Dach; das eigenartige Gerät vor ihm werden wir weiter unten erörternwir hingegen bekommen auf dem Oberdeck Kaffee serviertkeine Zeit für schlechtes Gewissen, zu schnell wechseln die vorbeiziehenden Szenerienin der Nähe von Siedlungen treffen wir oft auf Fischer, ...... die mit Netzen ...... oder anderen uns eher unerklärlichen ...... Fangmethoden auf fette Beute hoffenfrisch aus dem Fluss - das wird das Abendessender Tag geht langsam zur Neigedie Farben am Fluss ändern sich, ...... die Schatten werden längerwir passieren die zweite Tsiribihina-SchluchtFußball am Ende der Welt, ...... daneben Bootsbauer bei der ArbeitMückenfang in der Dämmerungnoch schnell nach Hause, bevor es finster wirddie Sonne taucht unter, ...... doch unser Steuermann navigiert unbeirrt der Finsternis entgegenwährend des Abendessens legen wir bei Mondlicht sanft am hohen sandigen Ufer an ...... und stellen auf dem flachen, 150 m breiten bewuchslosen Uferstreifen zwei Zelte aufin einiger Entfernung wird ein tiefes Loch in den Sand gebuddelt - jetzt wird auch die Bestimmung jenes Gerätes neben dem Luftloch des Steuermanns klarzwischen den Zelten und dem Schiff ...... entfacht die Crew aus mitgebrachtem Holz ein Feuer; die madagassische Soirée ist eröffnetunter den Klängen eines mitgebrachten batteriebetriebenen Radios stürzt sich die Schiffscrew mit kindlicher Begeisterung ins nächtliche Tanzvergnügen, natürlich müssen auch wir mitmachen; zur eigentümlichen Musik der Insel wird im Gänsemarsch ums Feuer getanzt, wobei alle spontanen Bewegungen des Frontmanns von der Kette nachgeahmt werdennach einiger Zeit taucht aus dem Nichts eine Mutter mit zwei Kindern auf, um dem verblüffenden Schauspiel beizuwohnenspätabends im Zeltnoch vor Sonnenaufgang sind wir wieder auf den Beinen; es ist ziemlich frisch und eine dicke Nebelsuppe umhüllt unsals wir an Bord gehen, kommen barfuß Kinder aus den nahen Wäldern, um sich an den Resten unseres Feuers die Füße zu wärmenwieder auf dem Wasser, erleben wir ein unglaubliches Schauspielwährend sich langsam die Nebel heben ...... steigt auch die Sonne empor ...... und verzaubert mit ihren Lichtspielen ...... den morgendlichen Flusswir nähern uns einem der wenigen Dörfer am Tsiribihina, die über Land auf einer Piste erreichbar sindAmbatomisy zählt nur wenige Einwohner, ...... wird bei unserer Annäherung aber gleich lebendigbeim Spaziergang über die „Hauptstraße“ ...... klärt uns Stella über die Lebensumstände im Dorf aufhinter den letzten Hütten am Ortsrand ...... steht die Schule, der besondere Stolz des Dorfes, momentan in Winterferienhinter der - noch nach französischem Vorbild - steinernen Ortstafel ...... die Weiten des Tieflandes mit den charakteristischen Affenbrotbäumen, den Baobabsfeine Dame will verreisen; grade zuvor wurde mittels einer langstieligen Schaufel die Naturtreppe zur Anlegestelle ausgebessertbeim Ablegen gibt's Frühstück mit Käseomlettim Anschluss diskutieren die Damen über Albert Camus, man kommt zu dem Ergebnis, ...... dass das Leben gar nicht so absurd ist. Oder doch?an Bord wird es längsam wärmerBadespaß bei den Einheimischender Fluss wird breiter, ...... die Dörfer mehren sich, wir nähern uns dem Mündungsdeltaauf einem Markt bunkert die Mannschaft schnell das Notwendigste für die Rückfahrtkurze Zeit später erreichen wir die ersten „Vororte“ von Belo-sur-Tsiribihina, dem Ziel unserer Flussfahrtrechtzeitig zum Mittagessen erreichen wir den Hafen; hinter uns die Autofähre über den Tsiribihina, die auch wir in drei Tagen auf unserem Weiterweg in den Süden nehmen werdenAbschied von der Crew; Adolphe wartet schon am Uferdie hundert Pistenkilometer nach Norden in Richtung Bekopaka sind eine effiziente Einstimmung auf die „Verkehrswege“ entlang der Südwestküste hinunter bis Tulearfür die Strecke zum Manambolo, dem nächsten Fluss, sind vier Stunden Fahrzeit veranschlagt - ...... unser Fahrer bewältigt sie suverän in dreidie Fähren an madagassischen Flüssen haben mehr oder weniger die gleiche Bauart: ...... zwei Blechwannen, katamaranartig verbunden mit einem Holzdeckbeim Arbeitsplatz des Steuermanns fehlt in diesem Fall das Loch im Dachauf der anderen Flussseite der Ort Bekopaka; wir drehen bei ...... und verlassen die FähreAdolphe bringt uns in kurzer Zeit ...... auf eine Anhöhe über dem Fluss Manambolo ...... ins Hotel L'Olympe du Bemaraha, ...... wo wir die nächsten drei Nächte ...... in einem Holzhäuschen verbringen werdendrei Nächte im selben Hotel kommt auf unserem dreiwöchigen Madagaskar-Trip ohnehin nur zweimal vor, ...... deswegen genießen wir den festen Stützpunkt in vollen Zügendas Hotel liegt inmitten einer parkähnlichen Anlage ...... mit Annehmlichkeiten aller Art; dennoch ...... darf man in den Bungalows mit mancherlei Überraschungsgästen rechnen, die uns in Erinnerung rufen, ...... dass wir uns mitten in der Wildnis befinden
(08.-09.08.2025)

Literatur: Hooge: Madagaskar. Reise-Taschenbuch. Ostfildern: DuMont Reiseverlag 2023.

Chiadenis, Monte (Überschreitung B/C) - Hochalpl (Karnischer Hauptkamm)

Monte Chiadenis (Ostgipfel, 2462 m – Südgipfel, 2454 m) – Hochalpl (Monte Oregone), 2384 m

Spannende Klettersteig-Überschreitung (B/C) im Schatten des Monte Peralba.

Karnischer Hauptkamm, St. Lorenzen im Lesachtal, Kärnten. Aufstieg 1300 Hm.

P hinterstes Frohntal, 1604 m, in der letzten Kehre der ruppigen Forststraße (Abzweigung von der Lesachtal-Bundesstraße knapp westl. von St. Lorenzen, jeweils ca. 30 km von Kötschach-Mauthen oder Sillian) – Frohnalm (Ingridhütte) – Hochweißsteinhaus – Öfner Joch - Bladner Joch (ab hier auf italienischem Staatsgebiet)– Passo di Sesis – mark. Steig bis kurz vor Passo dei Cacciatori – „Via Ferrata CAI Portogruaro“ (C; die Bezeichnung „di Guerra“ geht auf einen Übersetzungsfehler der Einstiegstafel zurück) auf den Chiadenis-Ostgipfel – Ü Südgipfel – Abstieg am SW-Grat-Klettersteig (B, fast durchgehend Stahlseil) – Rifugio Calvi – Passo di Sesis – Ü Hochalpl – Abstieg über den NO-Gipfel ins Bladner Joch – Hochweißsteinhaus – P.
Der Chiadenis kann wesentlich kürzer von Sappada aus angegangen werden, der P im obersten Piavetal befindet sich nur 350 Hm südlich unterhalb des Rifugio Calvi.

ÜbersichtKarteMonte Chiadenis von Norden (Hochalpl); wir queren am Wandfuß von rechts nach links und gelangen hinter der Kante über den Klettersteig auf den Ostgipfel

Landschaftlich hervorragende grenzüberschreitende Runde, die im Vergleich zum besonders an Wochenenden regelrecht überrannten Hochweißstein (Monte Peralba) in unmittelbarer Nachbarschaft eher einsam bleibt. Der Monte Chiadenis ist eine vieltürmige Kletterburg, die besonders von der österreichischen Seite her ein sehr eindrucksvolles Bild abgibt. Die Via Ferrata ist vorbildlich in Schuss, etliche Kilometer Stahlseil zähmen den Chiadenis gehörig, können ihm aber nicht das Flair eines zünftigen Dolomitenberges nehmen. Das grüne Hochalpl, übrigens auch sehr beliebt als Schitour, verschenkt sich praktisch als Draufgabe und kann als krasser Gegensatz zum Chiadenis das Gesamterlebnis perfekt abrunden.

Blick von der Frohnalm (Ingridhütte) zum Hochweißsteinhaus unterm Grenzkamm zu Italien, rechts das Hochalpldas Hochweißsteinhaus des ÖAV ist ein wichtiger Stützpunkt am Karnischen Höhenweg; darüber Hochalpl und WeißsteinspitzeBlick vom Grenzkamm ins Frohntal mit dem Zwölferspitz, dahinter Lesachtal und Lienzer Dolomitenvom Öfner Joch setzt sich der Karnische Hauptkamm über Raudenspitze und Edigon gegen Osten fortam nur wenig höher gelegenen Bladner Joch überschreiten wir die Staatsgrenze und queren auf den Passo di Sesis zwischen Monte Peralba (rechts) und Monte ChiadenisMurmeltier am Wegesrandauf schmalem Steig bewegen wir uns vom Peralba weg ...... in Richtung Passo dei Cacciatorikurz davor bei der beschilderten Abzweigung scharf rechts ...... hinauf zum Fuß der Ostwand des Chiadenis und entlang dieser wenige Meter nach links ...... zum Einstieg der Via Ferrata CAI Portogruarovom Einstieg eine seichte Rinne empor ...... zu einem Felsfenster ...... und dahinter Linksquergang ...... in die nächste Rinne, ...... welche sich nach oben hin kaminartig verengtAusstieg aus der Kaminrinne, unten der Passo dei Cacciatori mit dem Avanzastockmit wenigen Schritten auf die Grathöhe bei einer Kaverne aus dem 1. Weltkriegum auf den Ostgipfel zu gelangen bedarf es eines kurzen Abstechers den Grat entlang gegen Norden; in den Fels gehauene Bänder erleichtern die Begehung - weiter geht's durch den Riss hinter Sabine (weißer Helm) ...... gerade hinauf zurück zur Gratschneideam Ostgipfel, dem zweithöchsten Turm am Monte Chiadenis; gleich gegenüber der Hauptgipfel (Pic), der uns den Monte Peralba verdecktGipfelblick gegen NNO auf Hochalpl, Öfner Joch und Raudenspitzerechts anschließend der Karnische Hauptkamm mit Raudenspitze, Edigon, Steinwand und der kleinen angebauten Letterspitzeim Osten  Jägerpass, Valle di Sesis (das oberste Piavetal) und ganz hinten die Hohe Warte, höchster Gipfel im Karnischen Hauptkammunser Grat zum Südgipfel, der mittlere Turm wird links umgangenunter uns im SW das Rifugio Calvi und der Parkplatz nahe der Piavequelledie Überschreitung zum Südgipfel vollzieht sich meist an der östlichen Gratseite auf einem Kriegssteigfür die Umgehung des mittleren Turms ...... muss man entlang mehrerer Kavernen tief absteigen, ...... durch eine enge Lücke ...... und dahinter durch einen steilen Riss und über die folgende Kante ...... hinauf zum geräumigeren Südgipfel; Rückblick zum Ostturmam Dach des Südgipfels, dahinter Hauptgipfel und Monte Peralbadas Dreigestirn des Monte Chiadenis vom oberen Südwestgrat, ...... der sich im Abstieg zunächst ganz zahm zeigt, ...... bald aber nach unten wegkipptüber eine Reihe von kürzeren Kanten ...... verlieren wir schnell an Höheweiter unten geht die Kante in eine Rampe überBlick aufs Refugio und den Peralba, durch dessen Südostwand genau in Bildmitte gleichfalls ein Klettersteig zieht (Via Ferrata Sartor, B/C); der Peralba, zu Deutsch Hochweißstein, ist nach der Hohen Warte der zweithöchste Gipfel des Karnischen Hauptkamms; 1988 bestieg sogar der Papst den stolzen Koloss, heute stauen sich am Gipfelgrat die Karawanennach einer schrofigen Passage die letzte Steilwand ...... hinunter zum Südwestgratfuß ...... am Sattel über der Calvihüttemitten im hufeisenförmigen Kar über der Hütte der Haifischzahn (Dente del Pescecane) mit Kletterrouten in bestem Fels; links der Hauptgipfel, in der Mitte der Ostgipfel, auf dem die Portugruaro-Ferrata endetsonntags herrscht reger Betrieb auf dem Refugiooberhalb des Passo di Sesis; auf dem Rückweg ...... nehmen wir noch das Hochalpl mit ...... und betreten somit wieder österreichischen Boden; Rückblick zum Passo di SesisAbstieg über den firstartigen NO-Kamm in Richtung Bladner JochRückblick auf Hochalpl und Hochweißstein, rechts die Felsen der Weißsteinspitzeder Abstieg übers Hochweißsteinhaus zur Frohnalm
(07.09.25)

Literatur: Holl: Alpenvereinsführer Karnischer Hauptkamm. München: Rother 1988.

Weitere Touren im Bereich Südliche Karnier/Westliche Julier:

Amariana, Monte
Arvènis, Monte
Chiadin, Monte
Chiampon, Monte
Ferro, Monte del
Friaul – Klettergärten
Letterspitze (Campanile Letter) von Süden

Chiampon, Monte (Julische Voralpen, Friaul/Italien)

Monte Chiampon, 1709 m

Frühling am südwestlichsten Kammfirst der Julier.

Julische Voralpen, Gemona del Friuli, Italien. Aufstieg 700 - 1400 Hm.

Bergsträßchen mit engen Kurvenradien von Gemona östl. auf die Malga Cuarnan; P1 auf ca. 550 m (Weg 713 durch den Waldgraben in die Sella Foredôr), P2 in der Kehre auf 967 m (bis hier asphaltiert, Steig zur Malga) oder P3 direkt auf der Malga Cuarnan (schlechte Schotterstraße, erspart 120 Hm) - über eine Schulter in die Sella Foredôr - Passo della Signorina - S-Flanke zum Gipfel (versicherte Passagen und ungesicherte Kletterstellen im ersten Schwierigkeitsgrad).

ÜbersichtKarteder Cjampon von SW, von der Auffahrt zur Malga Cuarnan; wir besteigen den Hauptgipfel (rechts)Abmarsch von der Malga; im SW fließt der Tagliamento dem nahen Meer zu

Schon von der Autobahn Udine-Tolmezzo springen die stattlichen Flanken des Cjampon, wie ihn die Einheimischen nennen, ins Auge. Das überwältigende Gipfelpanorama reicht vom Triglav über die Dolomiten bis hinunter zur Westküste Istriens. Der schmale Schrofensteig ist gut zu begehen, allerdings sind etliche würzig-alpine Einlagen zu bewältigen. Daher Vorsicht im Hochsommer: In den frühen Neunzigerjahren hat Erich hier oben eins der schwersten Hochgewitter seiner Laufbahn überstanden.
Weitere Touren im Bereich Südliche Karnier/Westliche Julier im Anhang zum Monte Chiadenis.

die Sella Foredôr mit dem Aufstieg durch die Südflankemorgendlicher Schatten über der Sella Foredôr: Links kommt der Steig vom P1 heraufim Bereich des Passo della Signorina gilt es ein versichertes Gratstück zu meisternkurz nach Ende der Drahtseile schaukelt Ronja ins Traumland ...... und verschläft beinahe den Gipfel (pssst! Papa läutet nicht wirklich)Blick vom Gipfel des Mte. Chiampon nach NWim NO schieben sich die hohen Berge der Julischen Alpen ins Bildder Blick reicht vom Triglav ...... bis zur Westküste von Istriendie letzten Meter zurück zum Sattel geht Ronja schon (fast) alleinekurz vor der Alm; das Auto steht noch in Schnee und Eis
(27.02.2012)

Literatur: Heindl: Klettersteigführer Julische und Steiner Alpen. München: Rother 2012.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.